Unter dem Titel „Alle Kinder sind unsere Kinder!“ startet die Arbeiterkammer-Fraktion „Gemeinsam“ eine parlamentarische Bürgerinitiative.

Sadettin Demir, Vorsitzender der AK-Fraktion, präzisiert: „Täglich kommen in Österreich Kinder als ‚AusländerInnen‘ zur Welt und werden somit von Geburt an ausgegrenzt. Später werden sie dann aufgefordert, ’sich zu integrieren‘. Das ist widersprüchlich und unzeitgemäß.“

„Gemeinsam“ will, dass Kinder, die in Österreich zur Welt kommen, von Anbeginn an zu Österreich gehören und Teil dieser Gesellschaft sind. Gleichzeitig gehört zu ihrer Identität, dass sie Wurzeln in einem anderen Land haben. Dem muss durch die Duldung von doppelten Staatsbürgerschaften Rechnung getragen werden.

In der Tat: Es ist kein Widerspruch, ÖsterreicherIn zu sein und kulturelle Verbindungen zu einem anderen Land zu haben. Vielmehr entspricht dies dem pluralistischen Charakter unserer Gesellschaft und stellt für diese eine Bereicherung dar.

Der Verein GEMEINSAM startet daher eine parlamentarische Bürgerinitiative. Ist diese von 500 ÖsterreicherInnen unterzeichnet, wird sie bei Nationalratspräsidentin Barbara Pramer eingereicht. Sie kann ab dann auch online auf der Parlamentswebsite unterstützt werden und muss dann im zuständigen Ausschuss behandelt werden.

Ich unterstütze die Initiative von „Gemeinsam“. Wer das auch tut, kann die Unterschriftenliste hier herunterladen und (ganz oder teilweise) ausgefüllt möglichst rasch zurücksenden.

Die Unterzeichneten fordern den Gesetzgeber dazu auf, das österreichische Staatsbürgerschaftsrecht dahingehend zu ändern, dass Kinder automatisch als ÖsterreicherInnen zur Welt kommen, wenn zumindest ein Elternteil seit mindestens drei Jahren einen ordentlichen Wohnsitz in Österreich hat. Dabei werden Doppel- und Mehrfachstaatsbürgerschaften generell geduldet.

Die jeweilige Staatsbürgerschaft ihres Geburtslandes erhalten Kinder unter anderem in Großbritannien, Irland, Griechenland, in den Niederlanden, in Belgien, Italien, Portugal, in den USA, in Australien und unter bestimmten Bedingungen in Spanien und in Frankreich.

Auch hier gilt, was für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“