Layout 1Im Gailtail gibt es eine bemerkenswerte historische und kulturelle Initiative, die nicht zuletzt verantwortlich dafür ist, dass die Zweisprachigkeit wieder gelebt und das „Gailtaler Slowenisch“ eine Renaissance erlebt. Ein von Karin Koller geführtes berührendes Zeitzeugengespräch mit dem Untergailter Josef Schnabel über den antifaschistischen Widerstand im unteren Gailtal, über Zivilcourage, die Unmöglichkeit im Tal Slowenisch zu sprechen und PartisanInnen ein Denkmal zu setzen, kann man von der Homepage downloaden.

Nun erscheint auch ein spannendes Buch. Mehr als zwei Jahre lang haben zwölf Autorinnen und Autoren daran gearbeitet und 200 Biographien von NS-Opfern – darunter Babys, Kleinkinder, Greise – im und aus dem Gailtal recherchiert. Das Thema ist nach wie vor heftig umstritten. Die Kärntner PartisanInnen haben nicht nur bei der äußersten Rechten noch immer das Stigma des Landesverrats. Ihr wesentlicher  Beitrag  zur  Befreiung  Kärntens  vom Nationalsozialismus wird dabei oft außer Acht gelassen. Der Assimilierungsdruck war nach 1945 extrem hoch. Nachzulesen bei Maja Haderlap, der es in ihrem Roman Engel des Vergessens“ gelingt, die Geschichte eines Mädchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes zu erzählen.

Die „Ausgelöschten Namen“ sind eine ideale Ergänzung dazu. Die Buchpräsentation findet in dieser Woche in Anwesenheit fast aller zwölf AutorInnen statt.

Zeit: 26. September, 19:30 Uhr

Ort: Gasthof „Alte Post“ in Feistritz im Gailtal/Bistrica na Zilji

Das Buch wird sicher weit über die Grenzen des Gailtales hinaus für viel Gesprächsstoff sorgen: „Ausgelöschte Namen“ erscheint im Otto-Müller Verlag. Weitere Informationen zum Buch sind unter diesem Link nachzulesen.