Morgen wird – am 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs – die Ausstellung „Was damals Recht war… – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht“ eröffnet. Sie ist bis zum 15. Oktober im Nestroyhof in Wien zu sehen. Ich habe auf diesem Blog schon mehrfach zu diesem Thema Stellung bezogen. Erstmals vor einem Jahr zum Tod meines damals verstorbenen Freundes August Weiß: „Widerstandskämpfer und Humanist“.

Interessant scheint mir heute ein Kommentar des konservativen ehemaligen ÖVP-Klubobmannes Andreas Khol in der „Presse“: „Unrecht im Gewand des Rechts“. Es ist bemerkenswert, mit welcher Schärfe Khol das Thema analysiert. Vor allem ist erfreulich, dass dies ohne die in seinen Kreisen normalerweise üblichen Polemik möglich ist. Wenn man vom Schluss absieht, kann ich Khol nur zustimmen. Wegen des damaligen Unrechts allerdings heute gleich einen „Gottesbezug“ in die europäische und österreichische Verfassung schreiben zu wollen, ist für mich nicht nachvollziehbar: Gerade mit religiösen Argumenten wurde und wird nämlich in Vergangenheit und Gegenwart viel Unrecht gesprochen!

Im profil werden in der Titelgeschichte „Die wahren Kriegshelden: Wie prominente Österreicher dem NS-Terror widersetzten“ Einzelschicksale aufgearbeitet – von Fritz Muliar bis zum Vater von Kardinal Schönborn. Dieser hat übrgens den Ehrenschutz für die Ausstellung über Wehrmachtsdeserteure übernommen: „Weil meine Familiengeschichte damit zu tun hat, die ,richtige Seite‘ zu wählen, trotz aller Probleme und Fragen.“ Respekt!