Wer hätte das gedacht? Im ruhigen Österreich regt sich Protest. Der meist sensibelste Teil der Bevölkerung sind Studierende. Sie spüren aus mehreren Gründen gesellschaftliche Veränderungen, Krisen, Defizite etc. zuerst. Das gilt auch für die jetzige Protestaktion. Heute riegelten mindestens zehntausend Studierende – die Polizei zählt ja meist sehr konservativ – mit ihrem Zug unter dem Motto „Mehr Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne“ die Wiener Innenstadt ab. Auch in anderen heimischen Unistädten kam es zu Protesten.

Der Protest ist dringend notwendig: Bildung ist keine Ware! Alle internationalen Studien und Vergleiche zeigen, dass Österreich zu wenig Studierende hat. Die Steigerungsraten der Abschlüsse liegen in Österreich mit 3.7 signifikant unter dem OECD Schnitt. Irland, Polen, Portugal, Spanien und Türkei weisen Steigerungsraten über 7 auf. Mit einem Prozentsatz der 25 – 34 Jährigen, die einen Abschluss im Tertiärbereich aufweisen, liegt Österreich auf Platz 30 von 36 Nationen. Nur 20 verfügen über diesen Abschluss der im EU Schnitt 35 beträgt. In der Altersgruppe 25 – 64 Jahre liegt Österreich mit 17 wieder deutlich hinter dem EU Schnitt von 27.

Auch wenn die feinen Herrschaften wie „Fast-Kommissar“ und Noch-Wissenschaftsminister Hahn die Nase rümpfen: Das Anliegen der Studentenschaft ist nicht diffus, sondern klar. Die Uni-Politik ist eine riesige Baustelle. Die finanzielle Ausstattung der Universitäten ist nicht ausreichend. Es muss Schluss sein mit der Unterfinanzierung der Unis und der FHsEs braucht eine nachhaltige Finanzierung des Bedarfs mit dem Ziel, bis 2020 2 des BIP zu sichern.