So ein Besuch im Landtag hat etwas: Man wird vom Rednerpult aus mit Unterstellungen konfrontiert und darf nicht reagieren. So ist es mir heute ergangen. ORF und Vol.at berichteten darüber. Daher hier eine kurze Stellungnahme.

Den Vogel abgeschossen hat dabei SPÖ-Abgeordnete Olga Pircher: Sie warf mir vor, als Direktor eines Gymnasiums keine Initiativen für eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen gesetzt zu haben. Liebe Olga: Die Macht eines Direktors ist begrenzt, vom Gymansium Feldkirch aus gleich das österreichische Schulsystem zu reformieren, auf diese Idee ist neben Dir und SPÖ-Bildungssprecher

Elmar Mayer noch niemand gekommen.

Die ÖVP hat versucht, mich zum Kronzeugen ihrer jahrelangen Blockadepolitik zu machen. Ausgesprochen wurde das ausgerechnet von ÖVP-Klubobmann Rainer Gögele. Er meinte, noch vor wenigen Monaten hätte ich als Direktor des Bundesgymnasiums Feldkirch die Vorarlberger Mittelschule in einer Arbeitsgruppe mitgestaltet, jetzt aber kritisierte ich dieses Modell als Abgeordneter aus parteipolitischen Gründen.

Die Unterstellungen meines ehemaligen Lehrerkollegen und des nunmehrigen ÖVP-Klubobmanns entbehren jeder Grundlage und sind frei erfunden: Auf ausdrücklichen Wunsch des Landesschulinspektors und des Landesrates habe ich von Anbeginn an in der Arbeitsgruppe mitgearbeitet, die auf Basis des Modells der Neuen Mittelschule von Bundesministerin Claudia Schmied Wege finden sollte, die „Bildungslaufbahnentscheidung nach hinten zu verschieben“, also die Kinder bis zum 14. Lebensjahr gemeinsam zu unterrichten. Nach wenigen Monaten war klar, dass so ein Modell nicht verwirklicht werden kann, weil es von konservativer Seite zu viel Widerstand gab. Deshalb habe ich zu diesem Zeitpunkt gegenüber dem Landesschulinspektor meinen Rücktritt aus der Arbeitsgruppe erklärt.

Die im Modell der Vorarlberger Mittelschule angedachten Verbesserungen für die Hauptschulen begrüße ich ausdrücklich. Sie lösen aber das Grundproblem der österreichischen Schule nicht: die zu frühe Trennung der Kinder nach der Volksschule. Ich fordere deshalb eine Bildungsreform, die dieses zentrale Problem löst.