Nun haben die beiden BIFIE-Direktoren also von der Ministerin die seidene Schnur überreicht bekommen („Notbremse gezogen“), eine weitere ministerielle Ho-Ruck-Aktion. Es ist allerdings das letztmögliche Bauernopfer vor der Frage, wer denn die politische Verantwortung für die Pleiten-, Pech- & Pannen-Serie der letzten Wochen trägt.

Ausgelöst wurde diese – und das sollte man sich in Erinnerung rufen und das wurde auf diesem Blog mehrfach erwähnt – durch unüberlegte Maßnahmen der Ministerin:

o Sie konstruierte eine Datenleck-Affäre, die es nicht gab. Am BIFIE waren die Daten zu jeder Zeit sicher.

o Vertreter ihres Ministeriums haben eine Datensicherheitsüberprüfung im Herbst im Aufsichtsrat verhindert.

o Die Ministerin hat vorschnell einen Testungsstopp befohlen und die Vorbereitungen für die Zentralmatura wochenlang ausgesetzt.

o Der dadurch entstandene Zeitdruck für die schriftliche Matura (neue Themenstellungen, Neudruck der 94.000 Fragebögen in kürzester Zeit an Sonn- und Feiertagen, …) hat zu einem Versagen der Kontrollen wegen Überlastung des Personals geführt.

o Rechtswidrige Weisungen an das Direktorium (BIFIE Gesetz 2008) haben die Situation verschärft.

Natürlich sind auch am BIFIE zusätzliche Fehler gemacht worden (schlechte Kommunikation etwa was die Beurteilungsschlüssel anbelangt, die Themenstellung im Fach Deutsch, …), aber mit vorschnellem Köpferollen ist niemandem gedient. Es muss endlich Ruhe einkehren, die MitarbeiterInnen an den BIFIE-Standorten müssen ihren Job professionell erledigen können und der Neuaufbau sollte behutsam in Angriff genommen werden.

In einer – wie man sieht sehr gut besuchten – Pressekonferenz habe ich für die Zukunft des BIFIE Folgendes gefordert und gleichzeitig eine Anfrage an die Ministerin (< file name="Pannen-bei-der-Zentralmatura" >) eingebracht:

o Bildungsstandards-Überprüfungen und die Zentralmatura dürfen nicht in Frage gestellt werden!

o Die rot-schwarzen Proporzbestellungen müssen endlich ein Ende haben!

o Das BIFIE muss unter eine Leitung gestellt werden!

o Ein Standort in Salzburg ist ausreichend, der Standort in Wien kann zu einem Kompetenzzentrum umgebaut werden und soll künftig als nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums die Zentralmatura durchführen.

Und bevor wir es vergessen eine Erinnerung an alle Beteiligten: Es geht eigentlich auch in diesem Zusammenhang um unsere Kinder! Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“