Die mutwillig anmutende Schädigung des BIFIE durch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek führt zu skurrilen Reaktionen: Vor allem Fachleute wissen, welcher Schaden für die Bildungsforschung, die Bildungspolitik und – von Schülerinnen und Schülern einmal abgesehen – letztendlich die SteuerzahlerInnen entsteht, wenn man jetzt gut funktionierende Strukturen zerschlagen und in einigen Jahren um wesentlich teureres Geld wieder aufbauen würde.

Deshalb begrüße ich das Angebot der Universität Salzburg, die für PISA notwendigen kleineren Feldstudien für das BIFIE zu übernehmen. Dieser Vorschlag der Fachbereichsleitung Erziehungswissenschaft – also von Univ.-Prof. Dr. Christine Schmid, Dr. Andreas Paschon, AssProf. DDr. Günter Haider – ist eine sinnvolle und begrüßenswerte Alternative.

Viele Stimmen auch aus den Koalitionsparteien bestätigen, dass ein Aussteigen aus den PISA-Testungen eine internationale Blamage und zudem sachlich nicht gerechtfertigt ist. Die Arbeit der extrem aufwändigen Testungen in den letzten Jahren wären nahezu sinnlos. Es ist inakzeptabel, dass hier langjährig aufgebautes Kapital, von dem wir vor allem zukünftig durch die Ergebnisse aus Langzeitstudien profitieren können, nun handstreichartig vernichtet wird.

Ich habe daher gestern im Unterrichtsausschuss die Bildungsministerin aufgefordert, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die ordnungsgemäße Durchführung der Tests zu gewährleisten: Das Ergebnis war leider eine Absage (Ministerium bleibt bei Pisa-Teststopp).

Die bisherige Performance des österreichischen Bildungssystems ist allerdings nicht so berauschend, dass wir auf Maßnahmen verzichten können, die als Diagnosewerkzeug für die bisherigen Fehlentwicklungen alternativlos sind. Populistische Entscheidungen sind das letzte, das wir jetzt gebrauchen können. Wenn die Bundesministerin wirklich ein besseres Bildungssystem und das Wohl unserer Kinder im Auge hat, dann soll sie auf das Angebot der Universität Salzburg einsteigen.

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“