In Deutschland hat es in der Bildungspolitik jetzt auch bei den Konservativen Bewegung gegeben („Der lange Weg in die Realität“). Das bedeutet konkret: Auch die Schwarzen sind für die Abschaffung von Hauptschule und Realschule und die Zusammenführung in der Oberschule. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat hart dafür gekämpft, denn in Deutschland ist die Zergliederung des Schulsystems ja noch ärger (gewesen) als in Österreich.

Vielen in der CDU geht das aber nicht weit genug: Sie wollen die „Gemeinschaftsschule“ – so nennt man dort jene Schule, die wir als „Gemeinsame Schule“ bezeichnen und die unser Grünes Ziel ist. Und diese Bürgermeister werden offensiv. Besser als einer von ihnen es im „Spiegel“ („CDU-Bürgermeister rebellieren gegen Parteispitze“) formuliert, kann man es nicht begründen. Er meint zur viel zu frühen Trennung der Kinder mit zehn Jahren: „Das widerspricht allen wissenschaftlichen Ansätzen, dass es homogene Lerngruppen niemals wieder geben wird.“

Meine Aussage in der Überschrift bezieht sich übrigens nur auf die Unbeweglichkeit der ÖVP-Spitze. Auch bei uns bewegt sich an der schwarzen Basis einiges – ich erinnere etwa an die ÖVP-Bürgermeister in Vorarlberg, die das wollen, was alle vernünftigen Kräfte in Österreich auch wollen: eine leistungsfähige gemeinsame Schule für alle Kinder und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr. Vielleicht läutet ja doch beim einen oder anderen schwarzen Entscheidungsträger die Alarmglocke!

Für uns gilt deshalb das bildungspolitische Motto: „Kein Kind zurücklassen!“