Es tut sich einiges in Sachen Schulreform. In den letzten Wochen habe ich viele Betriebe in Vorarlberg besucht – von Klein- und Mittelbetrieben bis zu großen Industrieunternehmen des Landes. Thema war – neben Wirtschaftsfragen – immer auch die Bildung. Einhelliger Tenor: die jahrelange Reformunwilligkeit, die Pattstellung zwischen Regierung und Gewerkschaft ruft nur noch Kopfschütteln hervor. Vielen Unternehmen gelingt es nicht mehr, ausbildungsfähige Lehrlinge in ausreichender Zahl anzuwerben, die Bildungsmisere schädigt zunehmend den Wirtschaftsstandort Österreich. Denkende Wirtschaftstreibende verlangen daher wie wir Grüne seit Jahren eine grundlegende Bildungsreform.

Auf den Punkt gebracht hat es gestern in den „Vorarlberger Nachrichten“ der Präsident der Wirtschaftskammer, der mir in meiner Kritik am vorliegenden Entwurf für ein Dienst- und Besoldungsrecht vollkommen Recht gibt:

Als „nicht stimmig“ beurteilt Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein (64) das, was als Begutachtungsentwurf für ein neues Lehrer-Dienst- und -Besoldungsrecht auf dem Tisch liegt. Rein schließt sich dabei der Kritik des Grünen Harald Walser (60) an: „Es ist nicht richtig, dass die Kindergartenpädagog(inn)en nicht berücksichtigt wurden. Es schaut alles ein wenig nach Husch-Pfusch aus.“ Kritik richtet der Wirtschaftskammerpräsident, der zum bekennenden Anhänger einer Gemeinsamen Schule für alle Zehn- bis 14-Jährigen wurde, auch gegen die AHS-Lehrervertreter. „Ich verstehe deren Weigerung nicht, sich mit einer Gemeinsamen Schule zu beschäftigen.“

Alsdann liebe ÖVP: Bewegung ist angesagt. Mit dem Stillstands-Duo Spindelegger-Quin wird das aber wohl nichts!

Es geht übrigens um die Kinder. Für die „Grüne Schule“ gilt daher: „Kein Kind zurücklassen!“