NS_Umzug_Imst_Ausstellung 2014Nun – einige wenige Befürworter von Schwarz-Blau trauen sich inzwischen ja, sich öffentlich dafür einzusetzen. In Oberösterreich kann man sehr gut studieren, wie sich eine FPÖVP-geführte Regierung in der Praxis auf das Bildungs- und Schulwesen auswirkt.

Es gibt schon die erste Gesetzesnovelle. Na, und das nenne ich doch mal eine Maßnahme von ÖVP-FPÖ, die den „kleinen Leuten“ in Oberösterreich wirklich hilft. Oder haben Sie Zweifel? Wollen Sie gar etwas anderes? Schauen wir uns an, was da passiert im Land ob der Enns:

  • Mehr Betreuung in Kindergärten? Fehlanzeige!
  • Bessere Betreuung in Kindergärten? Fehlanzeige!
  • Längere Öffnungszeiten in Kindergärten? Fehlanzeige!
  • Mehr Unterstützungspersonal in den Schulen? Fehlanzeige!
  • Mehr Investitionen in Freizeiteinrichtungen? Fehlanzeige!

Und wo gibt es jetzt einen Erfolg? Was ist der Inhalt der erwähnten Novelle? Der „Erfolg“ schaut so aus: eine Novelle zur Brauchtumspflicht in den Kindergärten! Zur Brauchtumspflicht!

Wie hatte die freiheitliche Bildungssprecherin im oberösterreichischen Landtag noch vor zwei Monaten gemeint? „Wir fordern eine totale Bildungsreform. Wir brauchen ein föderales Bildungssystem, also eine Verländerung. Ich bin überzeugt, dass sich das Niveau im Bildungsbereich durch eine Verländerung deutlich verbessern würde“, so Lackner.“

Liebe oberösterreichische Eltern, diese Verbesserung freut Euch doch ganz sicher, oder? Ja, die schwarz-blaue Verländerung wirkt wirklich. Oder müssen wir doch von einer totalen Provinzialisierung sprechen? Patriotismus gegen die Bildungsmisere?

Und ich sehe schon. Im Zuge der Verhandlungen um die Bildungsreform – speziell um die Umgestaltung der Schulverwaltung – gibt es viel zu tun und abzuwehren. Ob die Art von „Brauchtumspflicht“ (nicht etwa Brauchtumspflege) gemeint ist, die das Bild oben (gezeigt im Rahmen der Sonderausstellung „Tiroler Musikleben in der NS-Zeit“ in Imst 2014) suggeriert, weiß ich nicht. Hoffe ich nicht.

Oder sagen wir es in den Worten, die im Mai 2014 bei der Eröffnung der erwähnten Ausstellung der damalige Bischof Manfred Scheuer gefunden hat: „Es wäre fatal, wenn im Schweigen und in der Ratlosigkeit die Sieger von gestern heute noch einmal triumphieren würden.“

Quelle: Stadt Imst