So lautet der Titel eines bewegenden Films von Walter Manoschek (oben ist der Trailer zum Film zu sehen). Er schildert ein furchtbares Ereignis gegen Kriegsende. Der Film wird bei der Viennale am 2. November um 18.30 Uhr in der Urania in Wien gezeigt, ORF III strahlt den Film am Samstag, 10. November um 21.05 Uhr aus.
Zum Inhalt: Am 29. März 1945 wurden im burgenländischen Deutsch Schützen von drei SS-Männern etwa 60 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter erschossen. Einer der mutmaßlichen Mörder war der SS-Unterscharführer Adolf Storms, der für diese Tat niemals zur Rechenschaft gezogen wurde. 63 Jahre nach der Tat gelang es Walter Manoschek, ihn zu interviewen. In den Gesprächen mit Storms, mit tatbeteiligten HJ-Führern und Juden, die das Massaker überlebt haben, rekonstruiert der Film das Verbrechen und stellt Fragen nach dem Vergessen, dem Verdrängen und der Verantwortung.
„Ich finde diesen Film großartig, vor allem weil er so sachlich ist… Manoschek weiß, wie er zu fragen hat, und er befragt einen Täter, der sich, obwohl seine Tat, die Ermordung von mindestens einem völlig Hilflosen auf dem Todesmarsch nach Mauthausen, von Zeugen bestätigt wird, von mehreren Zeugen sogar, an nichts erinnern kann… Diese Dinge sind, da eben nicht von einem routinierten Filmemacher dargestellt, plötzlich ganz neu, von der Seite eines Wissenden betrachtet, in aller Klarheit, ohne Naivität, sogar ohne Dämonisierung der Täter. Das ist eine große Kunst. Das ist bisher zu selten passiert, eben, wie gesagt, eine Darstellung ohne Eifer und ohne Zorn, von einem, der leidenschaftliche Teilnahme für die Opfer hat, ohne die Täter ahistorisch zu verteufeln und zu dämonisieren. Da versucht einer, der es weiß, trotzdem zu verstehen. Das ist sehr viel.“ (Elfriede Jelinek)