Es ist ein Kreuz mit dem Religionsunterricht. Am Donnerstag hat in der „Presse“ der Erziehungswissenschaftler Marian Heitger ein Plädoyer für einen „straffen“ Religionsunterricht abgeliefert: „Eine Frage der Haltung„. Einige Kernthesen zum Religionsunterricht im Original:

„Seine Aufgabe ist die Vermittlung der Offenbarung, jenes Wortes, in dem die absolute Wahrheit sich selbst zum Ausdruck gebracht hat.“

„Der Religionsunterricht ruht auf einem Offenbarungsfundament, das den Irrtum ausschließt, dem sich die Vernunft in immer neuem und besserem Verstehen zuwendet, ohne ihren Inhalt je ausschöpfen zu können.“

„Der Religionsunterricht stiftet Gewissheit, sofern er sein Fundament in der Offenbarung hat, er bleibt fragend und antwortend, sofern er der Auslegung durch das endliche Wort verhaftet bleibt.“

Das regt an (zur Diskussion) und auf (zum Widerspruch). Die „Presse“ hat mir Gelegenheit gegeben, darauf heute zu antworten: Religionsunterricht in Bedrängnis.

Meine Thesen ganz kurz: Wir können es uns schlicht nicht mehr leisten (inhaltlich gemeint, nicht finanziell), an einem Religionsunterricht festzuhalten, der von vielen Kindern nicht besucht wird. Zu deutlich sind die Krisenzeichen: Immer mehr Schüler melden sich vom konfessionellen Religionsunterricht ab, und sogar tiefschwarze Politiker verteidigen ihn nur noch halbherzig. Wir müssen (durchaus im Bündnis mit fortschrittlichen ReligionslehrerInnen) neue Wege beschreiten, denn ein Unterricht über unsere Werte und Religion(en) ist unverzichtbar.