Die ÖVP braucht Nachhilfe in Sachen Bildungspolitik. Gut, dass sie es merkt. Also begibt sich ÖAAB-Obmann Spindelegger auf Forschungsreise nach Finnland und Schweden: „ÖVP nimmt Nachhilfe beim PISA-Sieger!“
Seien wir optimistisch: Der Vatikan schafft das Zölibat ab und die ÖVP führt die Gesamtschule ein. Immerhin sind in beiden Institutionen ja durchaus zarte Pflänzchen der Hoffnung am Wachsen.
Es ist gut, dass Spindelegger ein wenig über den politischen Tellerrand seines ÖAAB hinausschaut und das finnische System studiert. Finnland hat nur ein Drittel soviele RisikoschülerInnen wie Österreich, aber doppelt soviele hervorragende SchülerInnen in der Spitzengruppe. Die Sorge Spindeleggers um die angeblich zuwenig geförderten SpitzenschülerInnen ist daher unbegründet.
Eine Durchlüftung der verstaubten bildungspolitischen Stuben ist notwendig. Wir müssen daran gehen, die gemeinsame Schule aller 6- bis 14-Jährigen mit individueller Förderung umzusetzen, tendenziell sollte es zur Trennung zwischen LehrerInnen und PrüferInnen kommen und Schule muss in der Schule stattfinden und nicht zuhause oder in Nachhilfeinstituten.
Jedes Regierungsmitglied, das Finnland besucht, ist begeistert vom dortigen Modell: Wann folgen endlich bildungspolitische Taten?