Die Wogen gehen hoch in St. Johann im Pongau. Eine katholische Privatschule hat festgehalten, dass auf dem Schulgelände nur Deutsch gesprochen werden soll (HBLA: Parteien für Deutschpflicht an Schule). SPÖ, ÖVP und FPÖ sind sich einig: Die bekannt gewordene Praxis an der HBLA in St. Johann ist richtig: Auf dem Schulgelände muss Deutsch gesprochen werden.
Ist das so? Keine Sprache darf abgewertet werden, das sollte man prinzipiell den Scharfmachern im „Salzburger Sprachenstreit“ entgegen. Auf dem Rücken der Kinder darf es nicht zu einem Kulturkampf kommen, wir brauchen an unseren Schulen eine Kultur des Miteinanders und nicht eine der Ausgrenzung. Zwar ist es sinnvoll, wenn alle Schülerinnen und Schüler in Österreich auf Deutsch untereinander kommunizieren, mit Verboten kommen wir aber nicht weiter – auch wenn sie als „Gebote“ getarnt sind. Verbote sind sogar kontraproduktiv: Kinder lernen eine Sprache dann schlecht, wenn sie negative Gefühle damit verbinden. Genau das erreicht man aber an Schulen, wenn man nicht im Konsens nach vernünftigen Lösungen sucht. Eine solche Vorgangsweise möchte ich der HBLA in St. Johann nicht unterstellen, dazu weiß ich zuwendig über die Hintergründe der Maßnahme. Ich plädiere in solchen Fällen für ein Übereinkommen zwischen den Eltern, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern: Regeln müssen verstanden und akzeptiert werden, wenn sie eingehalten werden sollen.
Welche Sprache soll denn eigentlich unterbunden werden Ich bin selbst in eine Schule im Ausland gegangen, eine französische Schule in Tunesien, um genau zu sein. Natürlich sollten alle Schüler Französisch können. Das war ja Voraussetzung für Erfolge in den meisten Fächern. Kein Mensch kümmerte sich darum, was wir in der Pause sprachen. Die Tunesier haben unter sich natürlich oft arabisch verwendet, die deutschsprachigen auch Deutsch, wenn alle im Kreis es verstehen konnten. Was wäre dagegen einzuwenden gewesen? Meistens hat die Mischung allerdings bewirkt, dass Französisch die Sprache war, die alle in einer Runde verstanden und wurde also ganz automatisch verwendet. So weit zu meiner eigenen Erfahrung mit Sprachen.
In der Schule unserer Kinder gibt es Klassen mit Englisch als Arbeitssprache. Wäre es nun in St. Johann unerwünscht, dass die Kinder Englisch in der Pause beibehalten? Und warum?
Merkwürdig Ich kenne diese Schule aus meinem Heimatort recht gut und ich muss schon sagen, dass das sehr merkwürdig klingt… vor allem wenn es wohl jedem klar ist, dass ich jederzeit auf dem Schulgelände englisch oder französisch reden kann, und daher schlussfolgern muss dass auf Sprachen wie Türkisch etc. angespielt wird.
Wenn ich auch nicht die höchste Meinung von dieser Schule habe muss man aber einsehen, dass wenn man die deutsche Sprache nicht beherrscht man keine Chance haben wird das erste Jahr zu überstehen… Sprich: da kann sowieso jeder deutsch sprechen! Wird es auch in der Klasse sprechen! Und wenn ein Mitschüler der „nur“ deutsch spricht mit auch mehreren Schülern herumsteht die „ausländerisch“ sprechen werden die mit Sicherheit (und sonst kann man ja fragen) auf deutsch miteinander kommunizieren.
Ich verstehe schon wo das Problem liegt, da man sich immer etwas unwohl fühlt wenn Leute in einer Sprache sprechen die man nicht versteht, das geht mir genau so… ABER eine Sprache zu verbiete nur weil man sich etwas unwohl fühlt ist dann doch stark übertrieben oder etwa nicht?
Ich gebe allen denen etwas ausmacht und die die Sprache verboten haben wollen einen Tipp… Geht zu den Leuten hin und sagt ihnen: „tschuldigung aber mir macht das was aus könntets ihr bitte neben mir deutsch sprechen… nichts gegen euch aber es ist mir unangenehm“
Der Tipp ist übrigens sehr sinnlos da alle die für ein Verbot einer anderen Sprache sind sowieso nie was mit „Ausländern“ zu tun haben wollen/werden egal wie oft sie und egal wie hochdeutsch sie deutsch reden werden.
halbzufrieden meiner meinung nach ist das beste mittel zur integration das „miteinander-kommunizieren“. Dazu gehört auch die gemeinsame sprache. ich glaube nicht, dass die schüler der genannten schule probleme mit der deutschen sprache haben. ich denke aber auch, dass durch die kommunikation in einer fremden sprache auch wieder ausgrenzung entstehen kann (ich gehe nicht davon aus, dass die sprachen, die unterbunden werden sollen, im lehrplan zu finden sind), da österreichisch stämmige kinder türkisch, serbisch oder auch die sprachen des ehemaligen ostblock zumeist nicht verstehen. somit bilden sich auch dadurch blöcke und gruppen, die ausgrenzen. Es soll jedoch niemand ausgegrenzt werden, egal ob er seine wurzeln in der türkei, japan oder auch in österreich hat. nur bei uns ist die amtssprache nun einmal deutsch und darum sollte sie auch jeder sprechen können, oder es zumindest lernen. dann können alle miteinander sprechen und auch die probleme des jeweils anderen verstehen!
Werter Herr Walser, endlich, endlich gibt es eine Schule die unmißverständlich klar stellt – hier in Österreich wird in der Schule ausnahmslos Deutsch gesprochen! Prima, der erste richtige Schritt zu wirklicher Integration.
Und was machen Sie? Sie kritisieren in weinerlichem Tonfall, daß man doch das „so nicht“ mit „Regeln“ oder womöglich gar „Zwang“ machen dürfe … naja, als „Grüner“ kann man wohl nicht mit dem normalen Hausverstand arbeiten, oder?