Die Wogen gehen hoch in St. Johann im Pongau. Eine katholische Privatschule hat festgehalten, dass auf dem Schulgelände nur Deutsch gesprochen werden soll (HBLA: Parteien für Deutschpflicht an Schule). SPÖ, ÖVP und FPÖ sind sich einig: Die bekannt gewordene Praxis an der HBLA in St. Johann ist richtig: Auf dem Schulgelände muss Deutsch gesprochen werden.

Ist das so? Keine Sprache darf abgewertet werden, das sollte man prinzipiell den Scharfmachern im „Salzburger Sprachenstreit“ entgegen. Auf dem Rücken der Kinder darf es nicht zu einem Kulturkampf kommen, wir brauchen an unseren Schulen eine Kultur des Miteinanders und nicht eine der Ausgrenzung. Zwar ist es sinnvoll, wenn alle Schülerinnen und Schüler in Österreich auf Deutsch untereinander kommunizieren, mit Verboten kommen wir aber nicht weiter – auch wenn sie als „Gebote“ getarnt sind. Verbote sind sogar kontraproduktiv: Kinder lernen eine Sprache dann schlecht, wenn sie negative Gefühle damit verbinden. Genau das erreicht man aber an Schulen, wenn man nicht im Konsens nach vernünftigen Lösungen sucht. Eine solche Vorgangsweise möchte ich der HBLA in St. Johann nicht unterstellen, dazu weiß ich zuwendig über die Hintergründe der Maßnahme. Ich plädiere in solchen Fällen für ein Übereinkommen zwischen den Eltern, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern: Regeln müssen verstanden und akzeptiert werden, wenn sie eingehalten werden sollen.