Diese Herren werden also auch nächstes Jahr in der Hofburg feiern! Wie Sebastian Pumberger im „Online-Standard“ aufgedeckt hat, springt die FPÖ für den Wiener Korporationsring (WKR) in die Bresche und steht als Veranstalter zur Verfügung: „WKR-Ball-Nachfolger auch 2013 in der Hofburg“.

Österreich Rechtsextremisten laden dazu wieder ihre GesinnungsgenossInnen aus ganz Europa ein und tanzen am 1. Februar 2013 ihren Rechtswalzer. Aus dem 60. WKR-Ball wird der „Wiener Akademikerball der FPÖ“. Soweit, so schlecht.

In Sachen Rechtsextremismus ist Österreich kein Sonderfall, Rechtsextreme gibt es in allen Ländern Europa. Österreich ist aber leider ein Sonderfall, wenn es um die gesellschaftliche Akzeptanz des Rechtsextremismus geht. Und somit heißt in Österreich das Hauptproblem ÖVP. Sie hat im Jahr 2000 jenen Sündenfall zu verantworten, der unser Land nachhaltig beschädigt hat. Die jetzt aufbrechende Eiterbeule Korruption ist da sogar noch das kleinere Problem. Das größere ist das schleichende Gift, das seither verstärkt seine Wirkung entfaltet: Sogar die SPÖ tut mit, wenn es darum geht, einen Martin Graf zum 3. Nationalratspräsidenten zu wählen. Und die ÖVP hat sowieso keinen Genierer mehr, da können die Blauen braune Sprüche klopfen, wie sie wollen: Für Spindelegger & Co bleibt die FPÖ ein möglicher Koalitionspartner.

Die Konservativen in Europa – egal ob in Frankreich, Belgien oder die CDU in Deutschland – lehnen Koalitionen mit den Rechtsaußenparteien ab. Die ÖVP in Österreich nicht. Das ist unser gesellschaftspolitisches Hauptproblem. Nicht die tanzenden Rechtsextremisten.