Mit den rechten Kameraden hat die Staatsanwaltschaft halt immer viel zu tun. Wenn sie im Parlament sitzen, ist die Arbeit doppelt schwer. Nun berichten die Salzburger Nachrichten, dass der Staatsanwalt die Auslieferung des 3. Nationalratspräsidenten Martin Graf verlangt! SPÖVP sei Dank für diese Peinlichkeit: Wir haben diesen Herren derzeit in einem der wichtigsten Ämter der Republik.

Und zuvor war er – FPÖVP sei Dank – im Zuge der blau-schwarzen Umfärbungsaktion unserer Republik zum Chef des Forschungszentrum Seibersdorf gemacht worden, dem er sofort einen braun-blauen Anstrich verpasste. Die Medien sprachen von einer „blauen Jobbörse„. Seither ist von der dortigen Forschungstätigkeit wenig, von Skandalen aber viel zu hören. Seit gestern nun ein weiterer negativer Höhepunkt: Jetzt geht es um den Verdacht der Untreue und der fahrlässigen Krida. Graf, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll sich als Geschäftsführer „Gehälter ausgezahlt haben, die ihm nicht zugestanden sind“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es geht um eine Einmalprämie in Höhe von 50.000 €, die sich Graf zusätzlich zu einer Abfertigung von 220.000 € auszahlen ließ.

Für die Finanzen der Republik noch schädlicher, aber wohl typisch für die Kompetenz der blauen Herrschaften: Der Rechnungshof kritisiert einen Betriebsverlust von sage und schreibe 9,6 Mio. €! Ursache: „stark gestiegener Personalaufwendungen“ und „deutlich überhöhte Verwaltungs- und Overheadkosten“. Man hat halt Jobs gebraucht für die Kameraden!