Martin Keßler, Leiter des Sportreferates in der Vorarlberger Landesregierung, hat es nicht leicht. Seit einem Bericht im „Kurier“ („Ruderer unter Dopingverdacht“) ist er Doping-Verdächtigungen ausgesetzt. Der ehemalige Ruder-Bundestrainer soll in die Affäre um die Wiener Blutbank verwickelt sein.

Zu den Vorwürfen selbst will Keßler nicht Stellung nehmen: „Ich nehme den Artikel so zur Kenntnis, sehe aber keinen Grund für eine Stellungnahme.“ Sein gutes Recht.

Den „Vorarlberger Nachrichten“ gaben sein Rechtsanwalt Michael Brandauer und Landesrat Stemer ein interessantes Interview. Rechtsanwalt Brandauer meint: „Es ist zwar alles im Konjunktiv geschrieben, aber so wie es dargestellt wird, geht es doch in Richtung üble Nachrede.“ Üble Nachrede? Und trotzdem kündigt Keßler an, nicht klagen zu wollen!? Die „Vorarlberger Nachrichten“ weiter: „Für seinen Chef Siegi Stemer sind die Unterstellungen „völlig haltlos, weil ohne Datum und ohne Fakten“, so der Sport-Landesrat. „Die Darstellungen sind alle im Imperativ. Ich akzeptiere es jetzt einmal, dass er dazu momentan nicht mehr sagen will.“

Was denn nun? Konjunktiv, also „Möglichkeitsform“, oder doch Imperativ, also „Befehlsform“? In letzterem Fall müsste ja jemand den „Befehl“ gegeben haben. Fragen über Fragen – und leider keine Antworten!