Dass die FPÖ Probleme hat, sich gegenüber dem Rechtsextremismus abzugrenzen, ist hinlänglich bekannt. Wie soll sie das auch machen! Umgekehrt haben die Neonazis jedenfalls kein Problem mit ihrer Nähe zur FPÖ und nehmen dankbar jeden braunen Sager auf.

Parallel mit den unsäglichen Attacken des Vorarlberger FPÖ-Landesparteiobmannes Dieter Egger gegen Hanno Loewy („Exil-Jude aus Amerika in seinem hochsubventionierten Museum“) ist fast zeitgleich auf der Neonazi-Homepage „Alpen-Donau Info“ ebenfalls eine Attacke auf den Leiter des Jüdischen Museums zu lesen, in der mit fast allen Stereotypen des Antisemitismus gearbeitet wird: „Der ´hibsche Jid` Hanno Loewy mischt überall mit!“. Zufall?

Fast genau eine Woche zuvor wurde Egger auf der Neonazi-„Heimseite“ für seine Wahlkampfführung gelobt. Und am letzten Wochenende wurde Loewy wieder zeitgleich von Egger und der Neonazi-Homepage attackiert: „Juden mischen sich schon wieder in Innenpolitik ein“, Egger meint nicht viel weniger deutlich (zitiert nach vol.at), den „´Exil-Juden aus Amerika in seinem hochsubventionierten Museum` gehe die Innenpolitik ebenso wenig etwas an wie den Intendanten der Bregenzer Festspiele, David Pountney, der die FPÖ- Plakate als ´Schande` bezeichnet hatte“.

Das wirft viele Fragen auf: Was bedeutet „schon wieder“? Wie vor dem Holocaust? Sind die zeitgleichen Attacken auf der Neonazi-Homepage und durch Egger rein zufällig? Sind die Links – bei den Neonazis heißt das natürlich Verweise – auf der Neonazi-Homepage zur FPÖ und zu Martin Graf ein Zufall oder soll er FPÖ-Nähe belegen?

Heute ist übrigens Jubel angesagt bei den Neonazis: Dieter Egger will Aussage über den Exil-Juden Loewy nicht zurücknehmen! Die Herren wissen halt, was das bedeutet.

Landeshauptmann Herbert Sausgruber hat derzeit jedenfalls alle Hände voll zu tun, um der Öffentlichkeit zu erklären, warum er so lange ohne Not gemeinsam mit Herrn Egger in einer Regierung gesessen ist!