Bewegung wirkt bei Kindern wie Kraftfutter. Sie bringt Energie und hilft beim Lernen, ja generell bei der Intelligenz-Entwicklung.

Bereits Bewegungen mit geringer Intensität – also gehen, aufstehen und setzen – reichen aus, um die Sauerstoff- und Zuckerversorgung des Gehirns zu verbessern und dadurch die Informationsverarbeitung zu optimieren. Das sind auch die Ergebnisse von Untersuchungen durch die Universitäten Leipzig und Dresden im deutschen Bundesland Sachsen.

Für den deutschen Hirnforscher Gerald Hüther ist klar, dass die Pädagogik zur Kenntnis nehmen muss: „Körperliche Betätigung, Sport und Bewegung Doping sind für Kindergehirne, denn: Sich zu bewegen lernen, heißt fürs Leben Lernen!“

Aber: Nur mehr 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich Sport, 28 Prozent der Burschen und 25 Prozent der Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren sind übergewichtig oder fettleibig. Die Diskussion der letzten Wochen wurde in Österreich nicht unter pädagogischen Gesichtspunkten geführt, die Frage lautete: Wie bekommt Österreich mehr OlympiasiegerInnen? Die wirkliche Herausforderung ist aber, wie wir den Unterricht kinderfreundlicher, leistungsfördernder und attraktiver gestalten!

Die derzeitigen Vorschläge nach mehr Turnstunden sorgen zurecht für Ärger an den Schulen, weil tägliches Turnen schlicht unrealisierbar ist: Es gibt zu wenig Turnsäle, zu wenig TurnlehrerInnen …

Zudem kostet eine tägliche Turnstunde laut BMUKK etwa 200 Millionen Euro jährlich, plus einmalig 100 Mio. Euro für die Aus- und Weiterbildung der PädagogInnen.

Es gibt viel effizientere und weniger aufwändige Möglichkeiten – auf den „Walking Bus“ habe ich kürzlich auf diesem Blog schon hingewiesen: „Zu Fuß in die Schule und den Kindergarten!

Der „Bewegte Pausenhof“, offene Lernformen etc. sind weitere. Und eines ist klar: Für eine moderne Schule ist die Ganztagsschule nicht nur sinnvoll, sondern Voraussetzung!

In einer Pressekonferenz habe ich heute daher den „Bewegungstausender“ gefordert: Jede Schule in Österreich erhält bis zu 1.000 €, wenn sie Initiativen wie die vorgestellten umsetzt. Im Sinne unseres Konzepts der Grünen Schule können die Schulen dieses Geld autonom – und trotzdem zweckgebunden – einsetzen.

Die Kosten halten sich in Grenzen: Bei derzeit 6.178 Schulen in Österreich wären das maximal 6,178 Mio.

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“