„Mitten am Gelände des ehemaligen KZ-Loibl Nord in Kärnten/Koroška steht ein Jagdhochsitz, die Schießluke ist direkt auf die ehemaligen Häftlingsbaracken gerichtet.“ Das berichtet die Initiative „Autonome Antifa Kärnten/Koroška“, die vor dem Hochstand jüngst eine Protestaktion unternommen und damit eine breitere Öffentlichkeit geschaffen hat. Ich habe das zum Anlass für eine parlamentarische Anfrage genommen (Anfrage_KZ-Gedenkstätte Loibl).
Das Lager am Loiblpass war ein berüchtigtes Außenkommando des Konzentrationslagers Mauthausen. In den Jahren von 1943 bis 1945 wurden dort Menschen verschiedener nationaler Herkunft und Weltanschauung Opfer der NS-Politik: Belgier, Deutsche, Franzosen, Griechen, Holländer, Jugoslawen, Luxemburger, Norweger, Polen, Russen, Schweizer, Spanier, Tschechen und Ungarn jüdischer Herkunft.
Für über 30 Häftlinge der insgesamt mehr als 1.000 Deportierten bedeutete das „Vernichtung durch Arbeit“. Die Häftlinge mussten am Loiblpass den Tunnel graben. Daneben wurden KZ-Häftlinge vom Lagerarzt getötet und Opfer der sogenannten „Euthanasie“. Die Leichen der Ermordeten wurden auf einem Scheiterhaufen unter freiem Himmel verbrannt. Es sollten keine Spuren von den ermordeten Menschen übrig bleiben.
Der Hochsitz befindet sich in einer Entfernung von etwa 30 Meter vom ehemaligen KZ-Wachturm. Mehrere Medien berichten darüber: „Jägerhochsitz bei KZ-Gedenkstätte“.
Peter Gstettner vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška und vom Verein „erinnern.at“ und ist seit längerer Zeit an diesem Thema dran und hat vor knapp einem Jahr die verantwortlichen Stellen in Wien und Klagenfurt darüber informiert. Geschehen ist nichts.
Man ist gezwungen, es eigens zu betonen: Dieser Hochsitz muss umgehend abgebrochen werden. Sowohl Sobotka als auch Mikl-Leitner haben in den letzten Jahren immer wieder in Sonntagsreden einen würdigen Umgang mit Zeugnissen der NS-Vergangenheit eingefordert. Jetzt muss der Innenminister den antifaschistischen Elchtest bestehen.
Die bisherigen Erfahrungen aber zeigen leider: Das Innenministerium bietet keine Gewähr für den erforderlichen sensiblen Umgang mit Erinnerungsorten in Österreich. Das habe ich zuletzt schon bei der Beschlussfassung des Gedenkstättengesetzes im Juli im Nationalrat betont und zuvor auf diesem Blog erläutert (Gedenkstätte Mauthausen – ein „Proporz-Memorial“?). Herr Innenminister, Sie sind gefordert!
Da hat ihnen das mediale Sommerloch heuer ganz schoen einen Streich gespielt, was ? Mein Tipp als Gruenwaehler in Ehren – verwenden Sie ihre Zeit fuer was Gscheites und lassen Sie sich nicht von der mimimi-fraktion einnehmen und begeben Sie sich nicht hinab auf das themenmaessige seichtheitslevel von glawischnig und korun
Was von Bedeutung ist, kann unterschiedlich beurteilt werden. Für mich ist ein derart unsensibler Umgang mit einem Ort, an dem viele gelitten haben und ermordet wurden, jedenfalls auch in Zukunft wichtig.
Jaeger muessen in ihrem Jagdgebiet einen von der Behoerde vorgegebenen Abschussplan erfuellen und werden mitunter bestraft wenn sie jenen nicht erreichen – was hier eine gute anregung waere, man sollte die flaeche der gedenkstaette von der bejagbaren flaeche ausnehmen – dann waere vermutlich beiden, jaegern und den geltungssuechtigen seelen der antifa-kaerntner gedient – jagd allein muss kein unsensibler umgang mit einem ort sein, sondern ist eine einfache interaktion zwischen mensch und natur wie sie seit jahrhunderten gelebt wird – schliesslich wird hier auf der flaeche kein vergnuegungsbetrieb errichtet sondern entnahme von wild zum zwecke der bestandsregulierung bzw gewinnung von hochwertigen nahrungsmitteln – wie sicher auch der pre-election jaegerfreund van der bellen beipflichten wuerde,……;-)
Und das ist erst jetzt bekannt geworden? War das in den vergangenen 71 Jahren seit 1945 nicht auch so?