Lehrerbashing ist „in“. Kaum jemand hierzulande (sofern nicht selbst betroffen) hat Verständnis dafür, dass sich eine Berufsgruppe dagegen wehrt, unentgeltlich zehn Prozent mehr zu arbeiten. Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll bezeichnet das Ganze in einem „Kurier“-Interview gar als „Zwutschkerlproblem“.

Kleine Anzeichen einer anderen Sicht auf die Dinge gibt es bei unserem nördlichen Nachbarn. Zumindest im Kabarett! Hagen Rether nimmt eine Haltung ein, die hierzulande inzwischen fast völlig aus der Mode gekommen ist: Er hat Verständnis für die Situation der LehrerInnen: Neues aus der Anstalt. Danke für den Tipp an einem Blog-Besucher aus Hollabrunn.

Übrigens: Natürlich brauchen wir Reformen in unserem Bildungssystem, natürlich darf es nicht so weitergehen mit der Blockadepolitik der GÖD und natürlich schadet diese sture Haltung dem Ansehen aller LehrerInnen in der Öffentlichkeit. Aber die gewerkschaftlichen Reformverweigerer sind nicht gleichzusetzen mit der Lehrerschaft. Frau Ministerin Schmied wäre gut beraten, ihre Ankündigungen zurückzunehmen und den Dialog zu suchen mit den Reformkräften. Sprechen wir doch über Ganztagsschulen, Individualisierung des Unterrichts, alternative Unterrichtsformen, die gemeinsame Schule für alle Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren.