Die Meldung ist nicht eben neu und sie vermag auch nicht wirklich zu überraschen. Österreichs Schülerinnen und Schüler schneiden auch bei den heute präsentierten Studien für Volksschulen und Neue Mittelschulen bzw. Hauptschulen schlecht ab.

Besonders bedrückend ist die Tatsache, dass der Reformstau im österreichischen Bildungssystem vor allem Kindern mit migrantischem Hintergrund kaum eine Chance lässt. Sie kamen nur auf einen Mittelwert von 480 Punkten, „einheimische“ Schüler auf 547. Nur 5 der Schüler mit Migrationshintergrund schaffen es, höhere Leistungen als die Bildungsstandards zu erreichen.

Besonders krass ist der Einfluss des Bildungsstandes der Eltern auf die Leistungen ihrer Kinder. 12 der Akademikerkinder erreichte die höchste Kompetenzstufe 3, aber nur 1 der Kinder, deren Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss haben. Umgekehrt verfehlen nur sechs Prozent aller Akademikerkinder die Standards, aber 37 der Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss.

In Sachen Gerechtigkeit sind wir leider auch im internationalen Vergleich Schlusslicht, das ist vielfach belegt („OECD-Studie: Nur ein Viertel schafft Aufstieg durch Bildung“). Während in fast allen OECD-Ländern die nachfolgende Generation die ältere überflügelt (Schnitt: 38), liegt in Österreich die Quote der 25- bis 34-Jährigen lediglich bei 21 – schlechter ist nur die Türkei mit 17.

Was tun? Eine spannende Studie gibt erste Hinweise. Es gibt in Sachen Bildungsaufstieg einen hochinteressanten Vergleich zwischen Schweden und Deutschland („Junge verlieren Glauben an Aufstieg durch Leistung“). Demnach produziert das schwedische Schulsystem im Vergleich mit dem deutschen weniger (Noten-)Druck auf die SchülerInnen und weniger Druck der Eltern auf ihre Kinder im Hinblick auf sozialen Aufstieg.

Das ist bemerkenswert, zumal weniger Druck sich offensichtlich positiv auf die Leistungen auswirkt, denn gleichzeitig gibt es in Schweden einen stärkeren Aufstiegswillen bei den Unter-30-Jährigen und größere soziale Durchlässigkeit.

Für die „Grüne Schule“ gilt daher das Motto: „Kein Kind zurücklassen!“