Die Rechtsextremen sind europaweit im Vormarsch. In Österreich tanzen sie in der Hofburg, in Deutschland wollen sie am kommenden Samstag in Dresen ihre Macht zeigen. Am braunen Spektakel sollen angeblich an die 6000 Neonazis und Rechtsextremisten teilnehmen.

Sie wollen an den „Bombenholocaust“ erinnern, die Bombardierung von Dresden im Februar 1945. Damals wurden 3.600 Tonnen Bomben abgeworfen, große Teile der Innenstadt vernichtet und Zehntausende Menschen getötet (die Schätzungen schwanken zwischen 18.000 und 25.000 Menschen). Dieses Ereignis – zweifellos ein Verbrechen – wird von ihnen mit dem industriellen Mord an Juden im 2. Weltkrieg gleichgesetzt. Das ist natürlich Unsinn, soll die einzigartigen Verbrechen der Nazis verharmlosen, wenn nicht gar rechtfertigen.

Übrigens: Begonnen wurde der Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung übrigens von den Nazis: Warschau, Rotterdam, Belgrad, London, Manchester, Coventry usw. „Coventrisieren“ ging als Wort sogar in den Sprachgebrauch über.

Unter dem aus dem spanischen Bürgerkrieg stammenden Motto „No Pasaran!“ organisiert sich die antifaschistische Gegenwehr. Eine friedliche Menschenkette soll die Stadt schützen. Dazu ruft Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) auf. Wäre es in Österreich auch möglich, dass von der ÖVP der Widerstand gegen Neonazi-Umtriebe organisiert wird? Man darf der Rechten nicht die Hoheit auf den Straßen in unseren Städte überlassen. Es ist zu hoffen, dass es bei der angekündigten friedlichen Blockade bleibt.