In Graz habe ich gestern auf Einladung von LehrerInnen und Eltern gemeinsam mit unserer steirischen Bildungssprecherin Ingrid Lechner-Sonnek und der Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker die „Freie Waldorfschule“ besucht. Dort werden etwa 320 Kinder unterrichtet.

Für einen Bildungspolitiker ist es extrem motivierend, wenn er sieht, mit welchem Engagement PädagogInnen, Eltern und SchülerInnen bei der Sache sind und was man in Privatinitiative alles erreichen kann. In über 30 Jahren ist dort ein toller Campus entstanden mit allem, was das pädagogische Herz begehrt. Die „Freie Waldorfschule Graz“ ist

• ein Kindergarten mit Hort und eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht

• eine Schule mit eigenem staatlich anerkannten Lehrplan nach der Pädagogik Rudolf Steiners

• eine 12-klassige Gesamtschule, mit besonderen Akzenten im künstlerischen und handwerklich-praktischen Bereich

• politisch und konfessionell unabhängig

• finanziell und organisatorisch selbst verwaltet durch Eltern und Lehrerkollegium

• pädagogisch selbst verwaltet durch das autonome Kollegium der Lehrerinnen und Lehrer

Die Schlechterstellung solcher zukunftsorientierten Schulinitiativen gegenüber konfessionellen Privatschulen müssen wir politisch angehen. Das Ärgste – nämlich eine Schlechterstellung – konnten wir ja verhindern („Frontalangriff auf nichtkonfessionelle Privatschulen!“), von gleichen Bedingungen bei garantierter Autonomie für alle Privatschulen sind wir aber noch weit entfernt („Unterrichtsausschuss – man erlebt so allerhand!“). Wir bleiben aber dran an diesem Thema!

Eines ist klar: Solche Schulen sind wirklich das, was Privatschulen sein sollen: Ideenspender oder schlicht das Salz in der pädagogischen Suppe!

Das war gestern übrigens überhaupt ein intensiver und sehr spannender Tag. Am Abend habe ich auf Einladung der Grünen Bildungswerkstatt im Cafe Stockwerk am Jakominiplatz an einer sehr gut besuchten Podiumsdiskussion zum Thema „Neue Mittelschule“ teilgenommen. Ich hoffe, meine Botschaft ist angekommen: Die Neue Mittelschule ist ein Etikettenschwindel!

Für uns gilt im Bildungsbereich: „Kein Kind zurücklassen!“