Es gab ihn, den Widerstand gegen den Nationalsozialimus. Auch wenn es viele nach 1945 aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrhaben wollten – aus Scham wegen der eigenen Untätigkeit gegen die NS-Machthaber, aus Opportunismus wegen allzu vieler brauner Herren (und ganz, ganz weniger Frauen), die noch immer in Amt und Würden waren, aus kühlem Kalkül, weil 700.000 „Ehemalige“ eine neue politische Heimat suchten. Da waren WiderstandskämpferInnen nicht eben opportun. Wolfgang Neugebauer, der ehemalige Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands, hat nun eine gut lesbare Übersicht zum Widerstand in Österreich geschrieben: „Der österreichische Widerstand 1938 bis 1945“. Ich habe sein Buch am Samstag im „Standard“ rezensiert:
„Gespenstische Unternehmen“. Dabei habe ich versucht, den Bogen zu spannen in die Gegenwart – und somit etwa die Wahl Martin Grafs, die alljährlichen Aufmärsche der Rechtsextremen etc. in die Betrachtung einzubinden.
Und noch etwas habe ich mir erlaubt: Die Geschichtsschreibung in Österreich ist allzu Wien-lastig – es gibt durchaus Bemerkenswertes auch aus den Bundesländern zu berichten. In Vorarlberg wären das beispielsweise die Arbeiten der Johann-August-Malin-Gesellschaft, auf deren Homepage man schnell fündig wird.
Die Auseinandersetzung mit dem Widerstand im Nationalsozialimus lohnt allemal – und macht Mut für den Kampf gegen die heutigen Rechtsextremen. Es handelt sich bei ihnen nämlich leider nicht (nur) um alte Gespenster!
„Sehr brav“, grüner Oberstreber… … ganz dem grünen „Geheimpapier“ (übrigens, ist der Maulwurf schon ausfindig gemacht, der diesen moralisch verwerflichen Schund an die „Krone“ weitergegeben hat?) folgend „einen Feind auszumachen, dem alles Negative umgehängt wird“ durfte natürlich auch „Dr. Graf“ in Ihrer Rezension nicht fehlen!!
Aus Ihrer Standard-Rezension trieft – wieder einmal – die unsägliche Selbstgerechtigkeit und „moralische“ Überheblichkeit des wohlstandsverwöhnten, nie Hunger und Armut leidenden „Spätgeborenen“, der sich jedoch in der existentiellen Entscheidung „Widerstand oder Leben“ mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls für Letzteres entschieden hätte !
Anstatt – durch die Brille des Hernach – einseitig anzuklagen, sollten wir uns lieber heute und für alle Zukunft unter der Losung „Nie wieder Faschismus“ versammeln, alles SINNVOLLE zur Aufrechterhaltung dieser Losung unternehmen und glücklich schätzen, dass wir vor die angesprochene Entscheidung, die unsere Väter und Großväter noch zu treffen hatten und denen wir – da sie sich für „Leben“ entschieden haben – unsere eigene Existenz (Sie auch Ihre, Herr Dr. Walser!!) verdanken, nie gestellt wurden.
Und gerade Sie als Historiker sollten wissen, dass das ausdrückliche Bekenntnis zur deutschen Kulturgemeinschaft in Österreich einer jahrhundertealten Tradition folgt und es unfair, ahistorisch und dumm ist, all jene ins „braune Eck“ zu stellen und pauschal zu verdammen, die an diese uralte – in sieben Jahren mißbrauchte – Tradition auch noch heute anknüpfen – nicht mehr und nicht weniger macht z.B. Dr. Graf!