Helene Jarmer ist ab heute als erste Gehörlose Abgeordnete im österreichischen Nationalrat. Sie wird als Nachrückerin von Ulrike Lunacek angelobt. Das ist ein Novum für das Parlament. Wir haben uns im Klub intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie man mit Helene kommuniziert – Grußformeln beherrsche ich inzwischen. Helene hat durch ihre lebendige Art und ihren Humor dafür gesorgt, dass aus einer – jedenfalls bei mir durchaus vorhandenen – Unsicherheit Neugier geworden ist. Speziell ich bin nämlich gefordert – Helene wird meine Sitznachbarin.
Ein bisschen mehr über ihre Sichtweisen und ihre Pläne: „Es gibt Baustellen an allen Ecken und Enden!“
Unsere neue Kollegin ist übrigens die Tochter gehörloser Eltern, wurde aber erst durch einen tragischen Unfall im Alter von zwei Jahren auch selbst gehörlos. Sie besticht durch ansteckende Energie. Im Parlament werden ihre Reden durch Dolmetscherinnen übersetzt – somit haben Gehörlose auch erstmals die Möglichkeit, Übertragungen aus dem Parlament mitzuverfolgen.
Mehr als Qote Ich gehöre nicht zu denen, die glauben, dass eine Behinderung quasi automatisch für ein politisches Amt qualifiziert. Auch sehe ich nicht unbedingt die Notwendigkeit, eine Quote zu erfüllen. Auch ich gehöre zu denen, die manchmal das Gefühl haben, dass den Grünen gelegentlich die Erfüllung einer Quote über die beste Eignung geht. Der Lebenslauf von Frau Mag. Jarmer vermochte mich aber zu beeindrucken, das Interview ebenso. Durch den Wegfall eines Sinnes ergeben sich ganz neu Sichtweisen. Ich denke, dass Fr. Jarmer ein großer Gewinn für die Grünen und das gesamte österreichische Parlament ist. Ich wünsche ihr viel Erfolg. Und dir wünsche ich viel Spaß mit deiner Nachbarin, die mehr im Parlament verstehen wird, als alle anderen.
Helene ist ein Riesengewinn fuer die Gruenen und fuer die Oesterreichische Politik! Ich freue mich mit den Gruenen und mit Helene fuer ihre neue Aufgabe, fue die ich mir neimande Besseren vorstellen kann. Helene ist hochintelligent, enorm vielseitig, arbeitet hart und gibt niemals auf, verliert nie ihren Humor und ist mit Sicherheit ein Riesengewinn fuer die Gruenen.
Als das – lang vergessene – Liberale Forum vor 10 Jahren die Riesenchance hatte, mit Helene Jarmer politisches Neuland zu betreten, war es die damalige LIF fuehrung under Heide Schmidt, die zwar ihren Namen auf der liste wollte, aber keine GL Ageordnete. Helene ist eben den Politiker(innen) ihrer Zeit weit voraus. Hoffentlich holt der Rest bald auf!
@Marco „Helene ist eben den Politiker(innen) ihrer Zeit weit voraus.“ IN WAS BITTE?
Eine Behinderung zum entscheidenden „Qualitätskriterium“ in der Personalpolitik zu machen, schaffen wirklich nur die Grünen – sie verlieren damit aber wenigstens das vom Duo Glawischnig-Vassilakou eingeleitete Projekt „Einstellig bei nächsten Wahlen“ nicht aus dem Auge und schreiben den Männerrassismus bei der Postenbesetzung auf Bundesebene fort – so besehen zumindest eine konsequente Entscheidung …!
Ich freue mich sehr über die gute Wahl, die mit Helene Jarmer getroffen wurde. Durch das Handycap konnte sie besondere Fähigkeiten entwickeln, die sie im Kontakt mit den reichenfreundlichen FCKWs gut gebrauchen kann. Hoffentlich kann sie sich mit dem Wunsch der Bevölkerung nach Gerechtigkeit, Sicherheit, menschenwürdigen Lebensbedingungen und einer intakten Umwelt Gehör verschaffen bei einer Regierung, die auf diesem Ohr eine eklatante Schwerhörigkeit zeigt.
sehr empfehlenswertes interview… …das ist auch etwas für den bildungssprecher: „Tu so, als könntest du hören“
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/492609/index.do?from=suche.intern.portal