Man durfte annehmen, dass sich das medizinische Problem gelöst habe. Wenn Heinz-Christian Strache unterwegs ist, hört er Stimmen. „Heil Hitler!“ zum Beispiel. Und dann beschuldigt er gern andere. Etwa den anwesendne ORF-Redakteur Eduard Moschitz. Dieser habe ihm Provokateure untergejubelt – leider hat damals allerdings außer Strache niemand diese Stimmen gehört und auch auf den diversen Tonbändern ist nichts davon zu hören („Da hat sich Strache wohl verhört“). Das ist über ein Jahr her.

Nun scheinen sich die Symptome zu verstärken: Strache hört nicht nur Stimmen, die es nicht gibt, sondern er nimmt auch an Tagungen teil, die es nicht gibt.

Statt letzten Sonntag am rechtsextremen „Totengedenken“ auf dem Heldenplatz teilzunehmen, habe er kurzfristig in Norditalien an einem Gipfeltreffen europäischer Rechtsparteien teilgenommen – so hieß es („Wo war Heinz-Christian Strache?“).

Kolportiert wurde, dass daran Vertreter der Lega Nord, der Südtiroler Freiheitlichen, dem französischen Front National, dem Vlaams Belang und der rechtspopulistischen dänischen Volkspartei teilnahmen. Das Problem: All (!) diese Parteien dementieren.

Wie titelt doch das „Profil“ in Erinnerung an ein altes Volkslied, das von SS und den heutigen Rechtextremen gern gesunden wurde und wird: „H. C. Strache: Wenn alle untreu werden“ – und man kann hinzufügen: „Wer bleibt ihm da noch treu?“

Nur zur Erinnerung: Der designierte ÖVP-Obmann Michael Spindelegger schließt künftig eine Koalition mit diesem Herrn nicht aus!