Gerne erklären die konservativen Stillstandsbewahrer, Kinder seien zu unterschiedlich, man könne daher nicht alle Kinder in ein (Schul-)System pressen. Richtig! Die Schlussfolgerung daraus ist aber wenig überzeugend: Man bietet der Vielfalt zwei Systeme an!

Die kindgerechte Pädagogik hat schon vor Jahrzehnten reagiert und die Individualisierung des Unterrichts gefordert. Wie schaut es damit in Österreich aus? Bildungsforschern zufolge ist unser Schulsystem noch immer auf den „Normschüler“ oder die „Normschülerin“ eingestellt. Es gebe aber gewaltige Leistungsunterschiede innerhalb einer Klasse: „Enorme Leistungsunterschiede innerhalb einer Klasse

„Individualisierung“? Ela Eckert definiert Individualisiertes Lernen so: „Individuelles Fördern heißt, jeder Schülerin und jedem Schüler die Chance zu geben, ihr bzw. sein motorisches, intellektuelles, emotionales und soziales Potential umfassend zu entwickeln und sie bzw. ihn dabei durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen (durch die Gewährleistung ausreichender Lernzeit, durch spezifische Fördermethoden, durch angepasste Lehrmittel und gegebenenfalls durch Hilfestellungen weiterer Personen mit Spezialkompetenz).“ In unserem Schulsystem nur schwer möglich. In einer normalen Schulklasse gibt es laut Bildungspsychologen Leistungsunterschiede im Ausmaß von vier bis fünf Jahren (!), ebenso bei der Intelligenz und der emotionalen Reife.

Mit diesen Problemen lassen wir die Lehrkräfte in den Klassenzimmern allein. Es gibt kaum unterstützendes Personal in den Schulen, das System ist starr und nicht auf den oder die Einzelne ausgerichtet. Und die ÖVP kämpft in dieser Situation weiterhin unverdrossen für ein Bildungssystem aus dem 19. Jahrhundert.

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“