Mit ihren aggressiven und hetzerischen Plakaten versucht die FPÖ auch in diesem Wahlkampf, einen Keil in die Bevölkerung zu treiben, und betreibt widerliche Religionshetze. Soll jetzt wieder zwischen „Herrenmenschen“ und anderen unterschieden werden? Würden die wirren Forderungen der Blauen tatsächlich umgesetzt, müssten Positionen in Staat und Gesellschaft ausschließlich für Christen reserviert bleiben. Wollen die Freiheitlichen also den Bundespräsidenten, einen bekennenden Agnostiker, aus dem Amt jagen?

Das FPÖ-Plakat erinnert fatal an Zeiten, in denen sich Menschen aufgrund ihrer religiösen Überzeugung oder der Religion ihrer Vorfahren äußerlich kennzeichnen mussten – etwa mit einem Judenstern. Mit diesem Plakat bedienen Mölzer & Co nicht nur anti-islamische, sondern auch latent antisemitische Vorurteile. Unsere Kultur basiert auf jüdischen Wurzeln und hat seither nicht nur christliche Elemente aufgenommen, sondern sehr stark auch Anregungen aus dem islamischen Kulturbereich erhalten, etwa die arabischen Ziffern. Gerade das liberale und deutsch-nationale Lager hat zudem auch die laizistische Tradition hochgehalten und zurecht auf die Trennung von Staat und Kirche gepocht. Dass ausgerechnet die früher streng antichristlich und vor allem anti-klerikal ausgerichteten Anhänger germanischer Kulte nun das Christentum retten wollen, gleicht einem Treppenwitz der Geschichte. Die FPÖ betreibt ein gefährliches Spiel. Politiker wie Andreas Mölzer und Heinz Christian Strache machten Religion zum Instrument ihres politischen Kalküls und spielten Menschen gegeneinander aus. Verantwortungsvolle Politik aber muss Respekt und Toleranz gegenüber allen Religionsgemeinschaften zur Grundlage haben. Um es deutlich zu sagen: Die FPÖ ist eine Gefahr für den sozialen Frieden in unserem Land!