Der Rechnungshof, das Wirtschaftsforschungsinstitut und das Institut für Höhere Studien haben heute eine vernichtende Analyse über die ineffiziente österreichische Schulverwaltung abgegeben. Wenn Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka in der Folge Vorschläge für Reformen in der Schulverwaltung ankündigt, dann ist Gefahr in Verzug: Solche Ankündigungen kennen wir nämlich zur Genüge. Seit Jahren kommen die gleichen Vorschläge, seit Jahren die gleichen Versprechungen, seit Jahren herrscht Stillstand. Lopatkas Versprechungen, Parallelstrukturen zwischen Landesschulräten und Landesregierungen zu beseitigen, bessere Personalsteuerung und mehr Controlling einzurichten sind wenig überzeugend, weil sich die ÖVP seit Jahren nicht traut, in den Machtbereich ihrer Landesfürsten einzudringen. Die Landeshauptleute sind nämlich die in Beton gegossene Reformverweigerung, Lopatkas Äußerungen daher abzuhaken.

Derzeit wird zudem alles nur unter dem – sicherlich wichtigen – Aspekt der Einsparungsmöglichkeiten diskutiert. Eine wirkliche Verwaltungsreform muss aber auch inhaltlich begründbar sein. Wir brauchen dezentrale Strukturen und die Entscheidungskompetenz dort, wo Probleme und Reformschritte genau erkannt werden: an den Schulen. Das bedeutet mehr Verantwortung für SchulleiterInnen.

Besonders wichtig: Die dienstrechtlichen Rahmenbedingungen wirken sich auch negativ auf die Unterrichtsqualität aus, was die Experten mit dem Abschneiden Österreichs bei den diversen internationalen Bildungsvergleichsstudien belegen. Der Rechnungshof geht davon aus, dass „die unzureichende Governance-Struktur das Leistungsniveau der Schüler im Durchschnitt um den möglichen Lernfortschritt mehrerer Schuljahre vermindert“.