Wir nehmen einmal an, dass das Ministerium unter dem Begriff „Lehrerbildung neu“ auch die Ausbildung der Lehrerinnen meint.
Gut an den Plänen ist, dass die Ausbildung für LehrerInnen künftig an Unis und Pädagogischen Hochschulen auf Hochschulniveau erfolgen und gemeinsame Kernbereiche umfassen soll. Problematisch sehe ich, dass wie vor 100 Jahren Ober- und UnterlehrerInnen geschaffen werden sollen: Voraussetzung für den Berufseinstieg soll der Bachelor-Abschluss sein, bestimmte Funktionen und Aufgaben an der Schule verlangen dann einen Master. Wenn wir den Beruf aufwerten wollen, braucht es den Masterabschluss für alle!
Eines sollten Schmied und Karl zudem bedenken: Lehrkräfte spielen die entscheidende Rolle, wenn es um die Reform des Schulwesens geht. Als Direktor eines altehrwürdigen Gymnasiums weiß ich, wovon ich spreche: Ohne die Bereitschaft, Neues zu denken und zu wagen, wäre viele Reformschritte nicht möglich gewesen. Ohne begeisterte und reformoffene Lehrkräfte läuft absolut nichts im Bildungswesen. Da habe ich an meiner Schule zum Glück sehr viele engagierte KollegInnen gehabt.
LehrerInnen müssen gut ausgebildet sein. Die Anforderungen an den Beruf wachsen: Lehrkräfte sollen alle SchülerInnen altersgerecht fördern, fachlich gut unterrichten, Lernprozesse begleiten, sie sollen erziehen und betreuen, Schulen entwickeln und ihre Arbeit evaluieren. LehrerInnen müssen also Experten für Lernen und Lehren sein, die mit der Unterschiedlichkeit der SchülerInnen umgehen können.
Ohne ein attraktives neues Dienst- und Besoldungsrecht werden wir für diese komplexen Aufgaben nicht die Bestqualifizierten bekommen!