Bildung_Kind_ChancengerechtigkeitLangsam scheint es Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek zu reichen: Bei der Präsentation der Ergebnisse der Kremser Regierungsklausur war sie demonstrativ abwesend und hat anschließend das Ergebnis völlig anders interpretiert: Sie spricht sich klar gegen Ghettoklassen aus und hat damit auch unsere volle Unterstützung.

Denn sie wissen, was sie tun

Sebastian Kurz, Harald Mahrer & Co handeln fahrlässig – und das mit Vorsatz, denn sie müssten eigentlich wissen, was sie tun: Mit der Forderung nach separaten Sprachklassen vor Schuleintritt ignoriert die ÖVP die explizite Warnung aller ExpertInnen. Und selbst der von Kurz (!) eingesetzte Integrationsbeirat propagiert ein anderes Modell. Erschreckend ist, dass die ÖVP mit der frühen Trennung die soziale und auch eine ethnische Selektion bereits im Vorschulbereich festschreiben will und die verordnete Einsprachigkeit – auch das kommentieren ExpertInnen sehr kritisch.

Grünes Modell

Ich habe dem heute im Rahmen einer Pressekonferenz unser Modell gegenübergestellt. Basierend auf dem Hamburger Modell für Sprachenförderung (FörMig) und einer flexiblen Schuleingangsphase setzen wir auf ein Zweisäulenmodell. Dies bedeutet:
durchgängige Sprachenförderung von den Kinderbetreuungseinrichtungen bis in die Schule hinein, integrative Förderung der Erstsprachen und der Bildungssprache sowie gezielte Elternarbeit,
eine flexible Schuleingangsstufe für alle, die in der Regel zwei, aber bis zu drei Jahre dauern kann und Kindern die Möglichkeit gibt, sich ohne Diskriminierung zu entwickeln und individuell gefördert zu werden.

Details dazu sind in der Unterlage zu meiner heutigen Pressekonferenz (presseunterlage_27.3.15_sprachfoerderung) zu finden.

Übrigens kritisiert auch der OECD-Bildungsexperte Dr. Andreas Schleicher die Mentalität der Selektion: „Der hohe Grad an Selektivität in Österreich ist Ausdruck eines Systems, das Verantwortung abwälzt. (…) Und so werden Schüler, vor allem jene mit Migrationshintergrund, nach unten durchgereicht und bekommen nie eine reelle Chance, ihr Potenzial zu entfalten. Letztlich bezahlen dafür alle.“

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“