Ab heute findet im Wien-Museum am Karlsplatz ein zweitägiges Symposium über das bislang fast unbekannte Konzentrationslager Maly Trostinec bei Minsk in Weißrussland statt.
An keinem anderen Ort sind so viele Österreicher und Österreicherinnen als Opfer der Shoa von den Nationalsozialisten ermordet worden wie in Maly Trostinec – es waren über 10.000! Dennoch ist dieser Ort in Österreich beinahe unbekannt. Und kaum jemand weiß, was dort passiert ist, weil in den vergangenen Jahren kaum jemand danach gefragt hat. Nun soll sich das ändern.
Heute, am 28.November 2011, ist der 70.Jahrestag der ersten Deportation von Wien nach Weißrussland. Und es wird – Dank einer privaten Initiative von Waltraud Barton – endlich erinnert: Während der zweitägigen Konferenz „Maly Trostinec erinnern“ – veranstaltet vom Verein „IM-MER“ in Kooperation mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien, VWI, und dem Wien Museum.
Die Namen der Ermordeten liegen vor, auch ihre Todesdaten, aber die Toten haben keine Gräber und ihre Namen stehen auf keinem Grabstein – nicht in Maly Trostinec und auch nicht in Wien, wo doch die meisten zuvor hier gewohnt haben. Schade, dass es bei uns immer so lange dauert, bis wir uns so einem wichtigen Thema überhaupt annehmen und uns erinnern. Schön, dass Menschen wie Frau Barton die Initiative übernehmen und das machen!