Wie lange will die ÖVP dem unsäglichen Treiben des Dritten Nationalratspräsidenten noch zusehen? Graf provoziert die Republik munter weiter: Nun hat er den Ehrenschutz für den deutschnationalen Festkommers an diesem Wochenende in Innsbruck übernommen, wird die Festrede halten und wieder einmal seine Vorstellungen von Ehre und Treue unters Volk bringen. Dieses Treffen findet nach 1994 und 2000 zum dritten Mal in Innsbruck statt. Die Stadt verwandelt sich an diesem Wochenende in einen Tummelplatz deutschnationaler Korporationen – darunter viele mit bedenklichem Hintergrund, unter anderen die rechtsextreme Olympia, deren Mitglied Martin Graf ist und die er als „Lebensbund“ bezeichnet.

Das Polizeiaufgebot ist gewaltig. Insgesamt müssen die SteuerzahlerInnen über eine Million aufbringen, damit dieser Festkommers über die Bühne gehen kann. Nun bedarf es unverzüglich einer klaren Distanzierung der ÖVP. Sodann muss eine rechtliche Möglichkeit zu Abwahl Martin Grafs als Nationalratspräsident geschaffen werden.

Wenn bislang schon die ÖVP auf Tauchstation ist, die Zivilgesellschaft immerhin lebt: Heute wird Innsbruck ein ganz starkes Zeichen als weltoffene europäische Stadt geben und friedlich gegen die rechtsextreme Veranstaltung demonstrieren.