Na, da hat sich gestern das FPÖ-Trio erregt: Der Herr Strache und der Herr Gudenus sind ausgeritten, um uns in einer Pressekonferenz und danach via Presseaussendung wissen zu lassen, dass es jeder Beschreibung spotte, was in den Medien und Onlineforen zum Dritten im Bunde, Maximilian Krauss, abliefe: „Was die Medien Krauss vorwerfen, ist einzig seine Mitgliedschaft bei einer akademischen Burschenschaft.“ Nein, Herr Strache, das ist es nicht! Hier gibt es eine Reihe von Vorwürfen. Krauss’ Mitgliedschaft bei der deutschnationalen Burschenschaft Aldania ist nur ein sichtbares Zeichen seiner problematischen Gesinnung. Dass für ihn angeblich die schönste Flagge „Österreich-Deutschland“ sei (Welche meint er da? Jene zwischen 1938 und 1945?), mag – rein ästhetisch gesehen – auf eine Geschmacksverirrung zurückzuführen sein. Die Programmatik der „deutschen Burschenschaft Aldania zu Wien“ lässt jedoch keine Zweifel offen, wohin sich das vaterländische Begehren und das Pflichtbewusstsein der Aldania-Adepten zu richten hat: „Unser Vaterland ist die angestammte kulturelle und geistige Heimat aller Deutschen, unabhängig von staatlichen Grenzen. Das Vaterland und seine kulturelle Identität auf der Basis des Selbstbestimmungsrechtes der Völker zu bewahren, lebendig zu erhalten und zu schützen, ist Pflicht jedes Deutschen.

Wie will Krauss nun die „angestammte kulturelle und geistige Heimat aller Deutschen“ pflichteifrig schützen? SOS-Mitmensch hat einen Teil der krausen Krauss-Vorstellungen aufgelistet: Das „türkische Blut“ muss weg und überhaupt sei eine Befreiung vom „Ausländer-Terror“ vonnöten, denn „südländische Typen“ schlagen da echte Wiener Jugendliche nieder und zwar täglich, wie Herr Krauss zu wissen meint. Ich gehe davon aus, dass er damit nicht seine braungebrannte Gesinnungsgemeinschaft meint.

Erwärmen kann sich Maximilian Krauss auch für eine „Minuszuwanderung“, nämlich dann, wenn „Türken“ die „westliche Kultur“ nicht achten. Schließlich hat er schon von Kindesbeinen an schlimme Erfahrungen machen müssen: „Es hat viele Übergriffe von Leuten gegeben, die eindeutig Migrationshintergund hatten. Da sind Fußbälle gestohlen worden, da wurden ausländische Sprachen gesprochen, dass man nicht verstanden hat, was geredet wird. Das waren einfach Dinge, wo ich mich unwohl gefühlt habe.“ Bumm, Fußball weg, und dann auch noch diese ausländischen Sprachen, das war wirklich zu viel für den kleinen Maxi. Und nun will der inzwischen große Max den Wiener Stadtschulrat „durchlüften“, denn schließlich qualifiziere er sich durch sein Alter für dieses Ressort, meint Krauss über sich selbst.

Ich verstehe: Demnächst schickt Strache seine FPÖ-Pimpfe in den Familienbeirat, damit diese möglichst nah am Kindergartenalter sind, oder?

P.S.: Ich könnte viel Freude für einen Minuszuwachs des Krauss’schen Gedankenguts empfinden.