Der Begriff „Problemschule“ macht mir Probleme, gemeint sind meist sogenannte „soziale Brennpunktschulen“. Aber wie man sieht, ist auch dieser Begriff nicht ganz unproblematisch.

Noch problematischer ist aber das Faktum: Es gibt Schulen und vor allem Schülerinnen und Schüler, die deutlich mehr Unterstützung brauchen als andere. Martin Schenk von der Armutskonferenz hat Zahlen: Demnach sind in Österreich 134.000 Kinder und Jugendliche „manifest arm“, das heißt, sie müssen unter bedrückenden Lebensverhältnissen leben, in zu kleinen und nicht selten schimmligen Wohnung, im Winter oft in unbeheizten Räumen. Diese Kinder und Jugendlichen sind auf bestimmte Schulen konzentriert.

Darauf hat heute in einem Morgenjournalbeitrag Regina Pöll hingewiesen. Die Botschaft war mit Berufung auf eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) klar: „Mehr Geld für Problemschulen nötig“.

Darauf weise ich im Unterrichtsausschuss seit Jahren hin und fordere eine indexbasierte Mittelzuteilung, um einen Teufelskreis zu durchbrechen: Bildung wird bei uns vererbt!.

Die Regierung macht derzeit das Gegenteil von zielgerichteter Förderung, wie auch unabhängige Experten bestätigen: Wird das Geld so wie bisher aufgeteilt und gibt es nicht mehr Geld für die Benachteiligten im Schulsystem, werden die Probleme größer.

Studienautor Hermann Kuschej vom IHS: In Österreich existiert nach wie vor eine Kopfförderung ohne Berücksichtigung förderungswürdiger Hintergründe.

Woher wir das Geld nehmen sollen? Mein Vorschlag ist klar: Wir leisten uns bei den 10- bis 14-Jährigen gleich drei Schultypen (Sonderschule, NMS und AHS). Das bedeutet: dreimal verschiedene Ausbildung der Lehrkräfte, drei verschiedene Gebäude, drei verschiedene Lehrpläne, drei verschiedene Inspektionssysteme …

Andere Länder zeigen es uns vor: Eine Gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr ist nicht nur pädagogisch notwendig, sondern auch deutlich effizienter!

Für die „Grüne Schule“ jedenfalls gilt: „Kein Kind zurücklassen!