Felder-AusstellungEr ist mein Vorarlberger „Hero“: Der Bregenzerwälder Bauer und Sozialreformer Franz Michael Felder (1839-1869). Über ihn habe ich auch als Historiker gearbeitet und im Band „Die Roten am Land“ dazu einen Aufsatz verfasst: „Lieber mit Hindernissen Jahre kämpfen und dann…“ Reformansätze im Bregenzerwald zur Zeit Franz Michael Felders (1839-1869)

Dieser Mann war Bauer im hintersten Bregenzerwald, Schriftsteller, politischer Aktivist und Sozialreformer. Der Absolvent einer zweiklassigen Volksschule war schon zu Lebzeiten international angesehener Dichter, gründete mit seinem Schwager Kaspar Moosbrugger die sozialdemokratisch ausgerichtete „Vorarlbergische Partei der Gleichberechtigung“, erwirkte einen Käsehandlungsverein und bekämpfte das Handelsmonopol der berüchtigten Käsgrafen, er verbesserte durch die Gründung einer Viehversicherung die wirtschaftliche Situation der Bauern usw.

Felder verdient gerade heute erhöhte Aufmerksamkeit. Ich bin daher sehr dankbar, dass der „Franz Michael Felder Verein“ dazu eine Veranstaltung (Achtung: Anmeldung erforderlich, hier Genaueres) macht, eine Lesung plus Diskussion mit Doris Knecht:

Zeit: 13. Oktober
Ort: Museum am Karlsplatz

Die Veranstalter schreiben dazu: In Wien ist Felder wenig bekannt, doch in der hier ansässigen Vorarlberger-Community genießt er Kultstatus. So auch bei der Autorin Doris Knecht, die an diesem Abend ihre Lieblingsstellen aus dem Werk des Dichters lesen wird. Welche Beziehung der „Revoluzzer“ Felder zu Wien hatte, erörtert der Literaturwissenschaftler Jürgen Thaler.

Ein Abend, der Gelegenheit gibt, einen der am meisten unterschätzten Literaten Österreichs zu entdecken – und sich im Anschluss daran mit Gleichgesinnten auszutauschen.