Rechnen Ministerinnen mit der Vergesslichkeit der Opposition? An der Einführung eines Kurssystems vor allem in Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen in der Oberstufe führt laut Unterrichtsministerin Claudia Schmied „kein Weg vorbei“. Das sehe ich auch so. Vor allem aber habe ich das schon immer so gesehen und habe die Ministerin zuletzt im Budgetausschuss am 16.12. darauf angesprochen. Damals hat sie noch gemeint, sie sehe keinen (!) Zusammenhang zwischen der modularen Oberstufe und dem Sitzenbleiben und hat damit die kontraproduktiven Einsparung durch „Nichtumsetzung des Vorhabens Modulare Oberstufe“ im Loipersdorfer Papier gerechtfertigt.

Nun scheint plötzlich alles wieder anders zu sein und man erkennt auch im Ministerium, dass das Sitzenbleiben – ich zitiere – „sehr viel mit Schulkultur zu tun und ist nicht unbedingt mit Leistung in Verbindung zu bringen“ sei. Das belegt die Wissenschaft seit Jahrzehnten. Und auch das ist Fakt: „Die These, dass Sitzenbleiben ein Instrument zur Leistungssteigerung ist, ist nicht haltbar.“

Nun will Schmied für alle 800 Oberstufen-Standorte bereits für das Jahr 2012 „einen Stufenplan“ vorlegen. Wieder einer der vielen Widersprüche in der typisch österreichischen Ankündigungspolitik – wir werden aber auch bei diesem Thema nicht locker lassen.