Derzeit bekomme ich im Minutenabstand Mails von zornigen RaucherInnen und zufriedenen NichtraucherInnen. Ursache ist unsere klare Forderung nach einem generellen Rauchverbot in Lokalen. Ich unterstütze das.

Einige Gründe dafür: Die derzeitige Regelung ist eine typisch „österreichische Nicht-Lösung“. Die Definition der verschiedenen Lokaltypen und ihre Verpflichtung zum Nichtraucherschutz sind schwammig formuliert. Die geforderte räumliche Trennungen in Raucher- und Nichtraucherbereiche in Einraumlokalen über 49 m² stellt die Wirte vor große finanzielle Herausforderungen – und auch danach ist eine ausreichende Luftqualität nicht zu erwarten.

Das Institut für Umwelthygiene der MedUni Wien hat festgestellt, dass die Feinstaubwerte in Nichtraucherzonen von Lokalen den bis zum Zehnfachen (!) des erlaubten Wertes der Außenluft erreichen. Unter sieben untersuchten EU-Ländern hatte Österreich die höchsten Werte an Nikotin in der Luft von Gaststätten.

Rauchen in Lokalen hat zudem Vorbildwirkung auf Jugendliche. Österreich hat im OECD-Vergleich daher nicht zufällig bei den 15-jährigen die höchste Raucherquote (24 bei Burschen und 30 bei Mädchen) und ein besonders frühes Raucheinstiegsalter von 11 Jahren. Insgesamt rauchen in Österreich 146.000 Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren täglich!

Und zu den Widerständen dagegen: Nach dem Verbot stieg in Irland die Zustimmungsrate zu den Rauchverboten von 67 innerhalb eines Jahres auf 93 und erreichte sogar bei Rauchern 80 .