Was ist nun denn eigentlich mit der „Religion“? Fallen wir zurück in die Zeit vor Heinrich Faust, der die berühmte Frage gestellt bekam? Für ihn war der Glauben an Gott nicht mehr unbedingt mit kirchlicher Religiosität verbunden. Er war überzeugt, dass Menschen auch ohne Religion ethische Prinzipen einhalten, gut und sittlich leben können. Heute steht zu diesem Thema in der „Presse“ ein spannender Kommentar von Stephan Grigat: „Blutige Praxis, nicht gedankliche Schrulle“. Er schreibt: „Man dachte, über Religion sei alles gesagt. Es ist schwierig, dem, was in den letzten 200 Jahren über den Götter- und Götzenglauben festgestellt wurde, viel Neues hinzuzufügen. Kant brachte Vernunft und Mündigkeit gegen den alten Gottesglauben in Anschlag und Ludwig Feuerbach sah in der Religion die Projektion menschlicher Sehnsüchte. Marx beschrieb die Religion als Opium des Volkes, Freud ortete im Glauben kindliche Wunschvorstellungen und Sartre betrachtete Religion völlig zu Recht als Bedrohung für die menschliche Freiheit.“
Heute präsentiert sich religiöser Fanatismus zwar zunehmend auch im „christlich-abendländischen“ Bereich, mörderisch sind aber vor allem Fanatiker, Attentäter und leider auch Politiker aus dem islamischen Kulturraum. Grigat empört sich zurecht darüber, dass wir die Kritik daran vielfach den „Fremdenhassern von rechts“ überlassen, dass wir Emanzipation, Aufklärung und Humanismus nicht stärker als Argument gegen die „islamische Menschenzurichtung“ anwenden. Darüber müssen wir diskutieren!
Was genau wollten Sie mit diesem Beitrag aussagen, Herr Walser?
Wollen sie die Katholische Kirche diffamieren, wollen Sie bekanntgeben, daß Sie offensichtlich „Das Kapital“ niemals gelesen haben; denn es ist auch Methode der konservativen Kräfte Marx`s …ist ein Opium für das Volk… aus dem Zusammenhang zu reissen; oder wollen Sie mit Ihrem Beitrag feststellen, daß der Islam eine minderwertige barbarische Religion ist (auch wenn bsp. die arabischen Zahlen mehr direkt indirekt daraus hervor gegangen sind)?
Genau Lesen Es geht doch ganz klar hervor, wass Herr Dr. Walser sagen will: „Grigat empört sich zurecht darüber, dass wir die Kritik daran vielfach den „Fremdenhassern von rechts“ überlassen, dass wir Emanzipation, Aufklärung und Humanismus nicht stärker als Argument gegen die „islamische Menschenzurichtung“ anwenden. Darüber müssen wir diskutieren!“
Es kann und darf nicht sein, dass Islamkritik rechten Schergen überlassen wird, denn dieses Thema ist ein brandaktuelles wichtiges Thema für die Bevölkerung. Wenn man hier sich nicht sofort platziert, wird der Schwung nach Rechts kein Ende nehmen.
Diese wichtige Diskussion muss geführt werden – das ist die Aussage dieses Blogeintrags.
Das Opium-Zitat steht gar nicht in das Kapital.
Karl Marx hat sich aber auch direkt zum Islam geäußert.
Lieber Herr Walser! Entweder Sie vollziehen gerade eine koplett-Wende, oder Sie verhoehnen da jeden Politisch interssierten.
Sie und praktisch die gesamte gruene Partei haben bisher jede Islamkritik hart kritisiert, und die Islamisten mit ihren Propaganda-Instrumenten unterstuetzt.
Interessante Wahrnehmungsvariante Ich verfolge die Seite von Hrn. Walser regelmäßig, hatte bisher nicht den Eindruck, er oder die Grünen allgemein unterstützten den Islam. Es geht wohl eher um Unterstützung der Menschen, die Probleme haben, egal welcher Religion zugehörig.
Ich kenne ganz wunderbare Menschen, die den Islam als Religion gewählt haben und ziemlich miese Typen, die behaupten Christen zu sein (auch umgekehrt natürlich).
„Die Islamisten“, „die Christen“, „die Amerikaner“, „die Deutschen“, „die Ösis“ „die Neger“ „die Juden“ usw. – alle sind einzelne Menschen mit Eigenverantwortung, alle müssen sich tgl. entscheiden wie sie handeln – zum Wohl aller oder nur aus Eigennutz und zum Schaden anderer.
Pauschlisierung und Beschuldigung führt zu Verteidigungshaltung und letztendlich zu Konflikten, welche eskalieren können.
Propaganda kommt wohl eher von der faschistoiden Seite und Probleme werden damit sicher nicht gelöst, sondern erst richtig geschaffen.
Einzelne, die sich etwas zu Schulden kommen ließen gehören auf jeden Fall zur Verantwortung gezogen – wurscht ob Aus-/InländerIn, MuslimIn/Christ In/and.rel.Bek/ohne Bek., „einfache(r) BürgerIn, ManagerIn und GANZ BESONDERS PolitikerIn.
Darüber müssen wir diskutieren… …das halte ich für den wichtigsten Satz in diesem Zusammenhang, denn solange wir miteinander reden, führen wir keine Kriege. Egal ob Christen, Moslems, Männer Frauen, Akademiker oder Analphabeten, wenn einer dem anderen zuhört dann haben wir die Möglichkeit draufzukommen, dass wir alle menschliche Schwächen, Ängste und Bedürfnisse haben in denen wir uns sehr ähnlich sind.
es wäre ehrlich interessant wenn herr walser seinen privaten glauben offenlegt. geheim wirds ja nicht sein. dann kann man viel ehrlicher diskutieren.
ich hab mich bereits als agnostiker geoutet.
alles wie gehabt Islambashing wie man es von Grigat seit Jahr und Tag gewohnt ist. Undifferenziert, niveaulos, eurozentristisch.
Diskutieren kann man nämlich nicht bloß über Unterschiede zwischen Religionen, sondern auch über Verschiedenheiten in der Auslegung ein und derselben Religion. Wer Opus Dei weniger sympathisch findet, kann beispieslweise Bischof Romero trotzdem Anerkennung zollen.
Baghajati und die Islamische Jugend Österreich in eine Reihe mit intoleranten, religiösen Eiferern zu stellen, und ihnen darüber hinaus noch Erpressung zu unterstellen, entspricht dabei Grigats üblichem politischen Programm. Eine differenzierte Diskussion des Phänomens „politischer Islam“ sieht aber anders aus.
Wer weiß wie Grigats Verbindungen zu islamophoben Politsekten wie Café Critique oder der Bahamas Redaktion in Deutschland verlaufen wundert sich nicht. Alle anderen sollten einen Moment lang nachdenken bevor sie einer ähnlich homogenisierenden Darstellung einer Weltreligion applaudieren, wie wir sie sonst aus FPÖ-Postwurfsendungen kennen.
Grigat als undifferenziert, niveaulos und eurozentristisch zu beschreiben grenzt für mich schon fast an Wahnsinn. Doch dein Statement zeigt recht gut, woran es hapert: Die linken Möchtegern-Kommunisten und RAF-Verehrer verstehen einfach nicht ganz, dass der Islam, den sie als so liberal und humanistisch verstehen, höchstens von Randgruppen-Moslems in westlich industrialisierten Ländern vertreten wird. Man schaue sich einmal die Islam Weltkarte an und versuche dann getrost Länder wie Saudi-Arabien, Iran, Indonesien, Pakistan und Nigeria als humanistisch und weltoffen darzustellen. Dass dies nicht gelingt ist klar.
Wahn wem Wahn gebürt… Wie Sie aus meinem Kommentar auf „RAF-Verehrung“ und (Gottseibeiuns) „Kommunismus“ schliessen, das hat schon was Wahnhaftes.
Im Übrigen bedanke ich mich herzlich für Ihre gelungene Illustration der, von mir beschriebenen, undifferenzierten und zu kurz greifenden Behandlung des diskutierten Phänomens.
Ihnen selbst empfehle ich mal die vorgefertigte „Weltkarte“ zu Hause zu lassen und sich auf einen realen Trip durch diverse islamisch geprägte Länder zu begeben. Reden Sie doch mal mit Angehörigen alevitischer Gemeinden in der Türkei, oder mit iranischen, gläubigen Oppositionellen, oder…
…braucht halt ein wenig Willen zur Verständigung.
Nach Saudi Arabien ziehts mich aber, zugegebenermaßen auch nicht wirklich.