In der ÖVP herrscht völlige Orientierungslosigkeit in Sachen Schulreform, es gibt widersprüchliche Äußerungen ohne konkrete inhaltliche Auseinandersetzung: Pröll junior gegen die Gemeinsame Schule, Beatrix Karl dafür, Neugebauer strikt dagegen, Leitl dafür, Spindelegger wieder dagegen, Pröll sen. ein bisschen dafür usw. Das ist unverantwortlich und verunsichert Eltern, Lehrkräfte und die Kinder.

Deshalb hat Pröll jun. heute von uns ein symbolisches „Nicht genügend“ für die ÖVP-Bildungspolitik bekommen: „Pröll junior, setzen, fünf!“

Wir fordern statt der geplanten Einsparung von 1.000 Lehrkräften 1.000 Lehrkräfte zusätzlich, um eine wirkliche Reform in Richtung Gemeinsame Schule auf den Weg zu bringen.

Wenn man die neuen Mittelschulen als Vorstufe für eine gemeinsame Schule sieht, stehen jeder Klasse zusätzlich sechs Unterrichtsstunden für Förderunterricht und Individualisierung zur Verfügung. Um alle 11.000 Hauptschulklassen in Neue Mittelschulklassen umzuwandeln, werden jährlich 700 zusätzliche PflichtschullehrerInnen benötigt. Im Vollausbau in vier Jahren sind es 2.750 LehrerInnen mehr. Wenn konsequenterweise auch die 4.400 AHS-Unterstufenklassen in die Gemeinsame Schule einbezogen werden, werden weitere 300 LehrerInnen jährlich benötigt. Fazit: Wir brauchen 1.000 LehrerInnen mehr und nicht weniger. Wenn Finanzminister Pröll junior die Schulreform ernst nimmt, muss er im Bildungsressort also Geld bereitstellen, statt LehrerInnen einzusparen. Denn ohne zusätzliche LehrerInnen erfolgt kein Förderunterricht, kein zusätzlicher Sprachunterricht und kein Teamteaching.

Ein kleiner Tipp vom Onkel an den junior lautet, dass es „sinnvoll ist, die Bildungsentscheidung nicht schon mit zehn, sondern erst mit zwölf Jahren zu treffen, weil sich bis zu einem Alter von zwölf oder 13 Jahren einiges geklärt hat.“ (Erwin Pröll, APA, 26.07.2010)

Um von der Ziffernnote wegzukommen, hier auch eine verbale Beurteilung des JUnior: „Der Schüler ist mit dem zu bewältigenden Stoff sichtlich überfordert und wird um individuelle Förderung nicht herumkommen. Auch Hilfe aus dem familiären Umfeld, z.B. seitens eines an der Thematik sehr interessierten Onkels, wäre u.U. hilfreich.“