Für dieses Bildungsprogramm hätte sich die ÖVP nun wahrlich nicht so viel Zeit nehmen müssen, denn im Kern lautet die Botschaft: „Weiter so wie bisher!“ So viel Ignoranz gegenüber den Ergebnissen der pädagogischen Forschung haben sich wohl nicht viele vorstellen können. Die ÖVP hat jeden Gestaltungswillen aufgegeben. Die wesentlichen Punkte ihres „neuen“ Retro-Bildungsprogramms sind hier nachlesbar – und auch der ORF titel da ja nicht zu unrecht: „AHS soll wie bisher erhalten bleiben“
Nach dem ÖVP-Bildungs-Klau beim Budget kommt jetzt die nächste Reformbremse. Was Josef Pröll und Ministerin Karl heute präsentiert haben, ist alter Wein in neuen Schläuchen. Das ÖVP-Konzept trägt die unglückliche Handschrift von Fritz Neugebauer. Eine Aufhebung der Zehnprozentbeschränkung der neuen Mittelschule ist keine Reform, sondern eine Fortsetzung des unbefriedigenden Status Quo in der Bildungspolitik auf dem Rücken der Kinder. Mit der Neuen Mittelschule neben der Hauptschule haben wir jetzt ein viergliedriges (AHS, Hauptschule, Sonderschule, Neue MittelschuleI System bei den 10- bis 14-Jährigen: vier Verwaltungsapparate, vier Schulstandorte, vier Konzepte, vier Inspektionen usw. Diese Geldverschwendung ist nicht mehr tragbar. Die ÖVP muss endlich ihre ideologischen Scheuklappen ablegen und sich für das öffnen, was alle seriösen ExpertInnen vertreten: eine moderne gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen mit der Möglichkeit zur Differenzierung und dem individuellen Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder. Vom Vorschlag der Ministerin für ein „Gymnasium für alle“ ist nichts übrig geblieben, die Ministerin ist eingeknickt. Eine Schulreform muss die Kinder in den Mittelpunkt stellen. Wenn die ÖVP dies weiter ignoriert, werden wir ein weiteres wichtiges Jahr für eine große Bildungsreform verlieren.
also wenn der schizophrene Neugebauer zu jedem Thema seinen Senf abgibt, dann darf auch der Volker Pispers einmal zu Wort kommen:
http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg&feature=related