Das „Gymnasium für alle“ von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl ist keine Alternative zur Gemeinsamen Schule, hat aber eine Diskussion ausgelöst.

Wir brauchen eine Schule, die die Förderung jedes einzelnen Kindes in den Mittelpunkt stellt. Voraussetzung dafür ist eine einheitliche Lehrerausbildung. Und wir brauchen Leitungspersonen mit Führungsqualität, die nach fachlichen Kriterien bestellt werden.

Der oberösterreichische Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer scheint das erkannt zu haben (Neue Diskussion über die Gesamtschule). Er fordert die Einführung der gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen. Ich beglückwünsche ihn zu seinen klaren Worten. Er hat erkannt, dass bildungsnahe und bildungsferne Schichten immer weiter auseinanderdrifteten (http://ooe.orf.at/stories/448025/).

Die ÖVP wäre gut beraten, ihre Blockadehaltung gegen eine grundlegende Schulreform endlich aufzugeben. Offensichtlich läuft jetzt schon die Schulverwaltung ins Reformlager über. Da wird es eng für die schwarze Betonfraktion um Pröll und Neugebauer. Es ist höchst an der Zeit, dass die ÖVP die ideologische Brille abnimmt und in eine sachliche Diskussion eintritt.

Die soziale Auslese muss endlich beendet werden. Das selektive Schulsystem richtet großen Schaden an: an den Kindern, die unter seine Räder kommen, am sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft und am Wirtschaftsstandort.