Nach langem Kampf ist es am kommenden Sonntag endlich soweit: Die Brücke über den Rhein zwischen Diepoldsau und Hohenems wird in einem offiziellen Staatsakt in „Paul-Grüninger-Brücke“ umbenannt. Ein großer Erfolg nicht zuletzt für Schweizer und Vorarlberger Grüne.
Die „Neue am Sonntag“ hat mich gebeten, für ihre heutige Ausgabe eine kritische Würdigung des ehemaligen St. Galler Polizeihauptmanns vorzunehmen: < file name="Paul-Grueninger" >.
Das Wesentliche in Kürze: Grüninger hat unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieg bis zu 3600 Jüdinnen und Juden das Leben gerettet, indem er durch Vordatierung der Einreisevisa und/oder Fälschung anderer Dokumente ihnen die Einreise in die Schweiz ermöglichte oder für illegal über die Rheingrenze in der Schweiz Geflüchtete eine Aufenthaltsgenehmigung erwirkte. 1971 wurde der Polizeihauptmann in die Liste der Gerechten unter den Völkern aufgenommen.
Sein Schicksal wirft ein dunkles Licht auf die Geschichte der Schweiz, denn Grüninger wurde deswegen 1939 ohne Anspruch auf eine Pension vom Dienst suspendiert und 1940 sogar zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. 1972 starb er völlig verarmt.
6. Mai 2012, 12.00 – 13:30 Uhr
Einweihung der Paul Grüninger Brücke am Grenzübergang Hohenems-Diepoldsau
Veranstaltungsort:
Grenzübergang Hohenems, Österreich – Diepoldsau, Schweiz (Parkplatz vis-à-vis Restaurant Arlberg, Hohenemserstraße 67, 9444 Diepoldsau, Schweiz)
Eine Veranstaltung von: Paul Grüninger Stiftung, Jüdisches Museum Hohenems, Grüne Kanton St. Gallen, Die Grünen Vorarlberg, Stadt Hohenems, Kanton St.Gallen und Land Vorarlberg