Derzeit werden an den Pädagogischen Hochschulen die Rektorate neu besetzt. Das sind Richtungsentscheidungen: Schaffen wir es, unsere Pädagogischen Hochschulen an die internationalen Standards anzugleichen oder nicht. Notwendig ist eine Tertiärisierung der gesamten PädagogInnenausbildung – von den Kindergärten bis zur Sekundarstufe II. Das bedeutet eine Entwicklung in Richtung mehr Wissenschaftlichkeit, zudem fordern wir die Vereinheitlichung der PädagogInnenausbildung, eine Professionalisierung des Berufs und den Ausbau von Forschung und Lehre an den Pädagogischen Hochschulen. Meine Position habe ich ja kürzlich ausführlich dargestellt (Pädagogische Hochschulen: raus mit den Parteien!).
Im Mittagsjournal konnte ich heute zum Bestellungsverfahren an der PH Wien Stellung beziehen (Rot-rote Kraftprobe um Rektorat?).
Ich möchte keine und keinen BewerberIn abwerten, im Gegenteil. Es ist sehr erfreulich, dass sich mehrere hochqualifizierte Persönlichkeiten beworben haben. Wichtig ist, dass die Ministerin bei ihrer Entscheidung Sachargumente wie den beruflichen Hintergrund und die wissenschaftliche Qualifikation der BewerberInnen in den Vordergrund stellt.
Dass sich mit Ilse Schrittesser eine renommierte Persönlichkeit aus dem universitären Bereich beworben hat, ist ein erfreuliches Signal. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Lehr- und Lernforschung an der Universität Innsbruck und hat als ehemalige Lehrerin auch einen notwendigen Praxisbezug
Um den pädagogischen Anforderungen der Zukunft gerecht werden zu können, müssen wir an den Ausbildungsstätten der künftigen Lehrkräfte einen Qualitätssprung erreichen, das kann nur mit höchstqualifizierten Lehrkräften und WissenschaftlerInnen gelingen.
Schließlich gilt für alles, was wir im Bildungsbereich tun, eine Maxime: „Kein Kind zurücklassen!“