„Zum Kosten“ sei der Postenschacher im Schulbereich, meinte einst der ehemalige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk. Recht hat er gehabt. Im Schulzentrum Ungargasse in Wien möchte nun die rote Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl eine schwarze Leiterin einsetzen, damit deren jetziger Job für ihre rote Wunschkandidatin frei wird.

Es geht um die Leitungsfunktion für das Schulzentrum Ungargasse in Wien. Dort ist man auf die Integration körper- und sinnesbehinderter SchülerInnen spezialisiert und bietet am Standort neben den beiden Zweigen einer technischen und einer kaufmännischen Ausbildung auch ein SchülerInnenheim an. Daher werden an eine zukünftige Schulleitung auch entsprechende Anforderungen gestellt.

In der Wiener Zeitung vom 12. September 2009 wurde aber lediglich die „Stelle eines Direktors/einer Direktorin an der Höheren technischen Bundeslehranstalt 1030 Wien, Ungargasse 69“ ausgeschrieben. Warum wohl? Zufällig hat die gewünschte Leiterin nur Erfahrung an einer HTL. Es liegt allerdings bereits ein Votum der Dienststellenausschüsse und des Schulgemeinschaftsausschusses vor, das eindeutig für eine sehr qualifizierte Bewerberin ausgegangen ist.

Nun ist Feuer am Dach: Zusätzlich gibt es einen Appell von LehrerInnen, SozialpädagogInnen und weiteren MitarbeiterInnen (medizinischer und therapeutischer Bereich und Verwaltung) des Schulzentrums Ungargasse, die „spezielle Aufgabe der Behindertenintegration zu berücksichtigen“.

Ich habe daher heute eine entsprechende Anfrage an Bundesministerin Schmied (< file name="Anfrage-Ungargasse" >) eingebracht. Ich will von ihr wissen, wieso es zu einer derart eingeschränkten Ausschreibung kommen konnte und wie sie mit dem Votum der Betroffenen umgehen wird. Man darf gespannt sein!