Mitte Jänner habe ich einige konkrete Fragen an BM Claudia Schmied gerichtet. Nun hat sie geantwortet – und sie hält einiges Interessantes fest:
* Auf die Frage, wie sie zu den Leistungsgruppen stehe, meint sie, diese bestünden derzeit nur noch in Vorarlberg, und sie verspricht: „Ab dem Schuljahr 2009/10 werden an den Vorarlberger Mittelschulstandorten definitiv keine Leistungsgruppen geführt.“ Das wurde von uns massiv eingefordert. Leistungsgruppen gab es im Rahmen des Schulversuchs nur noch in Vorarlberg.
* Und welches Ziel haben denn eigentlich die Schulversuche? „Es entspricht einem Prinzip der Schulentwicklung (das auch in Finnland erfolgreich bei der Einführung der gemeinsamen Schule angewendet wurde), das Ziel klar und unmissverständlich zu formulieren und vorzugeben.“ Und was das bedeutet, hält sie auch fest: „Die Verschiebung der Bildungslaufbahnentscheidung ist ein erklärtes Ziel der NMS-Entwicklungsarbeit.“ Mit anderen Worten: die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen und erst dann die „Bildungslaufbahnentscheidung“. Weiteres Zitat aus der Beantwortung: „Die allen Modellplänen zugrundeliegende Perspektive, … den Zeitpunkt für die Schullaufbahnentscheidung nach hinten zu verlegen … gilt auch für Vorarlberg.“ Das ist brisant, denn LR Stemer weigert sich nach wie vor konsequent zu sagen, ob die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen das Ziel des Schulversuchs sein soll.
* BM Schmied spricht von einem Erfolg der VMS, weil die Schülerzahlen im laufenden Schuljahr gegenüber dem vorangegangenen rückläufig seien („Die demografische Entwicklung ist dafür nicht oder nicht nur verantwortlich, sondern diese Tendenz ist eindeutig auf das neue Angebot der Modellversuche zurückzuführen.“) Sie operiert allerdings mit alten Zahlen und verschweigt, dass heuer an den Gymansien rund 150 SchülerInnen abgewiesen worden sind (letztes Jahr etwa 80).
Meine Forderung lautet daher: Derzeit werden durch die unsägliche „Stunden-Diskussion“ Lehrkräfte demotiviert, Eltern und SchülerInnen verunsichert. Wir fordern die Schaffung einer „Modellregion Vorarlberg“ unter Einbeziehung der Gymnasien und somit einen „echten Schulversuch“.