Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht: Die Ankündigungen von Bildungsministerin Claudia Schmied in der ORF-Pressstunde waren viel heiße Luft, das einzig Konkrete ist die Forderung nach zwei Stunden Mehrarbeit. Das simple Aufzählen der diversen Budgetposten und der achselzuckende Hinweis, es gebe nicht mehr Geld vom Finanzminister, ersetzen klare Zielvorgaben nicht.

Sinnvoll in der jetzigen Situation wäre es, zwei zusätzliche Werteinheiten pro Lehrkraft nicht in den Regelunterricht zu investieren, sondern den Schulen autonom zur Verfügung zu stellen – ausschließlich gewidmet für Nachmittagsbetreuung, Förderunterricht, Teamteaching, Begabungsförderung und Gruppenteilungen. Das wäre eine echte Investition in die Schulqualität für Kinder und Jugendliche und eine Entlastung für die Eltern.

Es wird LehrerInnen geben, die im kommenden Schuljahr keine Lehrverpflichtung mehr haben. Eine „Beschäftigungsgarantie“ ist eine Irreführung der Betroffenen, zumal sie in einem Standard-Interview kleinlaut zugibt, in den nächsten zwei Jahren gebe es einen Einstellungsstopp. Angesichts Schmieds Argumentationen zu ihrer Budgetnot, stellen sich jedoch zwei konkrete Fragen: Wieso verhandelt sie mit der BIG keine Mietreduktion für die Schulen? Wieso setzt sie keine Umsetzungsschritte für die im Regierungsprogramm vorgesehene Abschaffung der Landesschulräte?

40.000 SchülerInnen müssen jedes Jahr das Schuljahr wiederholen, das kann sich Österreich einfach nicht leisten – das bedeutet, dass strukturelle Reformen dringend notwendig sind.