Es gibt auch Motivierendes zu berichten aus dem österreichischen Schulwesen. Sowohl in öffentlichen als auch im privaten Schulen gibt es erstaunlich positive Beispiele. Das motiviert. Einen solchen Motivationsschub habe ich gestern in der Montessorischule Pragerstraße in Wien erhalten. Hier kann man hautnah erleben, was engagierte PädagogInnen schon jetzt erreichen. Diese Montessori-Schulen wird als Volksschule und Sekundarschule geführt und wird von der Gründerin Mag. Brigitta Weninger geleitet. Tolle und meist selbst hergestellte Materialien, SchülerInnen, die selbstständig einen ganzen Tag arbeiten, LehrerInnen, die 38,5 Stunden in der Woche an der Schule sind und danach auch wirklich frei haben (keine Korrekturen oder Vorbereitungen zuhause etc.). In der Pragerstraße gibt es keine unbegrenzte Freiheit, sondern klare Regeln, Freiraum unter klaren Rahmenbedingungen. Selbstdisziplin und Verantwortung – diese Ziele der Montessori-Pädagogik spürt man hier.
In einem abschließenden Gespräch mit SchülerInnen hauptsächlich der 12. Schulstufe, Eltern und LehrerInnen konnte ich mich von der Reife der hier ausgebildeten Jugendlichen überzeugen. Da wird nichts als gegeben hingenommen, da wird nachgefragt, da werden aber auch die Regeln einer Diskussion beachtet. Ja, hier sind im Sinne von Maria Montessori wirklich selbstbewusste und eigenverantwortliche Persönlichkeiten herangewachsen. Schule kann funktionieren, Schule kann für LehrerInnen und SchülerInnen spannend sein, Schule muss auch nicht Stress bedeuten – aber man muss sie von bürokratischen Fesseln befreien!
Bleiben Sie Optimistisch, Herr Dr. Walser: Es gibt ein „Leben“ nach Fritz Neugebauer!
Sie reden aber nicht von Werner Amon?
Warum sollte ich? Hat Werner Amon auch eine Montessorischule besucht?
Sein „Leben“ beim ÖAAB nennt sich jetzt schon Beatrix Karl. Und – wer weiß schon, wie lange er noch Bildungssprecher der ÖVP sein wird.