Unser Schulsystem ist in Sachen Gerechtigkeit leider Schlusslicht, das ist vielfach belegt („OECD-Studie: Nur ein Viertel schafft Aufstieg durch Bildung“). Während in fast allen OECD-Ländern die Jungen die Älteren bei Weitem überflügelt haben (Schnitt: 38 Prozent), liegt in Österreich die Quote der 25- bis 34-Jährigen lediglich bei 21 Prozent – schlechter ist nur die Türkei mit 17 Prozent.
Was tun? Eine spannende Studie gibt erste Hinweise. Es gibt in Sachen Bildungsaufstieg einen hochinteressanten Vergleich zwischen Schweden und Deutschland („Junge verlieren Glauben an Aufstieg durch Leistung“). Demnach produziert das schwedische Schulsystem im Vergleich mit dem deutschen
– weniger (Noten-)Druck auf die SchülerInnen und
– weniger Druck der Eltern auf ihre Kinder im Hinblick auf sozialen Aufstieg
Das ist bemerkenswert, zumal weniger Druck sich offensichtlich positiv auf die Leistungen auswirkt, denn gleichzeitig gibt es in Schweden
– einen stärkeren Aufstiegswillen bei den Unter-30-Jährigen und
– größere soziale Durchlässigkeit.
Um es konkret zu machen: Einen „Statusfatalismus“ gibt es in Deutschland laut Studienautoren vor allem in bildungsfernen Schichten: 55 Prozent der unter 30-Jährigen aus den unteren sozialen Schichten sind überzeugt, dass es unmöglich sei, aufzusteigen – egal, wie sehr man sich anstrengt. Insgesamt glauben nur 37 Prozent der Befragten, in einer chancengerechten Gesellschaft zu leben. In Schweden sind es 52 Prozent. In Österreich schaut es wohl nicht besser aus in Deutschland.
Für die „Grüne Schule“ gilt daher das Motto: „Kein Kind zurücklassen!“